- Offizieller Beitrag
Traisner Ukraine-Helfer am Steuer: 3.000 Kilometer unterwegs
440_0008_8303928_lil11tr_trost2_wohlmann.jpg Gerade erst von der Ukraine-Fahrt zurückgekehrt, erzählte Csaba Sinkovics (l.) der NÖN über seine Reise bis fast an die Grenze des Kriegsgebiets. Er war erleichtert, wieder unversehrt zurück zu sein und hatte nur einen Wunsch: heim zu seiner Familie. Unternehmer Johannes Trost dankte ihm für sein Engagement. Foto: Wohlmann
Csaba Sinkovics von der Firma Trost überbrachte Hilfsgüter für die Ukraine.
Angefangen hat es damit, dass Trost-Junior-Chefin, Theresa Glaser-Trost, angeregt durch die Aktion „Blau-Gelb hilft Blau-Gelb“ der Jungen Ö V P und Landjugend, den Menschen in der Ukraine helfen wollte. Sie stellte einen Lkw des Transportunternehmens bereit, damit Güter zum Zivilschutzverband nach Tulln gebracht werden.
„Dann trat der Zivilschutzverband an uns heran, ob wir nicht einen Hilfstransport zur ukrainischen Grenze stellen könnten“, erzählt Senior-Chefin Barbara Trost. Die Bereitschaft war da, nur ein Fahrer für diese mitunter nicht ungefährliche Reise musste gefunden werden. Die Wahl fiel auf Trost-Lkw-Fahrer Csaba Sinkovics.
Lastwagen war bis zur Decke gefüllt
Der Ungar mit serbischen Wurzeln brachte die besten Voraussetzungen mit. „Ich spreche ungarisch und alle ex-jugoslawischen Sprachen. Das erleichtert die Kommunikation“, erzählt dieser. Der zweifache Familienvater erklärte sich – nach Rücksprache mit seiner Familie – dazu bereit.
Am 5. März ging es los, von Tulln in einem Konvoi weiterer Lastwägen niederösterreichischer Unternehmen, auch zwei moldawische Frächter waren dabei. 3.000 Kilometer galt es, insgesamt hin und retour, zu bewältigen. Der Lastwagen war bis zur Decke gefüllt mit Hygieneartikeln, Babynahrung, Decken, Schlafsäcken und Schokolade.
Der Zivilschutzverband begleitete den Konvoi. Über Nickelsdorf ging es quer durch Ungarn. „Das war problemlos, alles auf der Autobahn“, schildert der 49-Jährige. Er ist gewohnt, stundenlang am Steuer zu sitzen. Die Reise durch Rumänien verlief nach Plan. Die Polizei war hilfsbereit.
Fünf Kilometer Stau mit ukrainischen Autos
Die moldawische Grenze war überquert. Mit jedem Kilometer wurden die Straßen schlechter. „Viele Schlaglöcher, kaputter Asphalt, zum Teil nur Schotter“, schildert Sinkovics. Zur Sicherheit wurden sie hier von zwei Diplomatenfahrzeugen begleitet. Das Ziel, Chișinău, die Hauptstadt der Republik Moldau, war erreicht.
„Auf einem Lagerplatz einer Firma haben wir die Güter abgeladen“, erzählt er. Dort hat er nur wenige Flüchtlinge gesehen, erst mehr bei der Pension, wo eine Rast eingelegt wurde. „Dort waren einige Flüchtlingskinder“, berichtet er. Auf seiner Hinreise sind ihm aber unzählige ukrainische Autos entgegengekommen. „Ein Stau war fünf Kilometer lang“, sagt er.
Sonst hat er vom Kriegsgeschehen nichts mitbekommen. Auch die Heimfahrt verlief problemlos. Am Donnerstagnachmittag kam Sinkovics wieder bei der Firma Trost an. Er reinigte, so wie es sich gehört, seinen Lkw. Müde war er nach der 3.000 Kilometer Tour noch nicht, aber froh, wieder zu seiner Familie fahren zu können. In Frieden. Ohne Angst vor Angriffen.