Wie sich die Zeiten ändern!

Ich komme jetzt schon jahrelang regelmäßig zum Tankenz TANKEN GIF.gif an die große Shellstation Berchem in Luxembourg und beobachte dort das Treiben, sowohl an der Tankstelle als auch auf dem angrenzenden Parkplatz

Waren dort vor etwa 10 Jahren kaum andere Nationen durch die LKW vertreten als Belgien, NL, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Skandinavien, so hat sich dieses Bild nach der ersten EU-Erweiterung gravierend verändert. Auf einmal mehrten sich LKW-Kennzeichen aus Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen gefolgt von Lettland und Litauen

Als ich letzten Samstag dort tankte und im Anschluss auch gleich meine 45-minütige Lenkpause absolvierte, schlenderte ich über den Platz. Ganz automatisch guck ich dabei nach den Nummernschildern, :think: und nahm wahr, welche Nationen zur Zeit die Mehrheit ausmachen. Tschechen, Slovaken und Ungarn sind wesentlich weniger geworden, Letten und Litauer sehe ich fast keine mehr. :nein: Die absolute Oberhand haben hier zur Zeit Rumänen und Bulgaren, meist in Zweifahrerbesatzung

Fuhren anfangs Tschechen, Slovaken und Ungarn mit zwei Fahrern die weiten Touren zwischen Süd- und Nordeuropa, so sind es jetzt die Rumänen und Bulgaren Billig,billiger und nochmal billiger.

Vielleicht werden die dann von den Litauern, sobald deren philippinische Fahrer eingeschult sind, wieder abgelöst...

Die Raststelle Aire St. Laurent an der A25, Lille - Calais, auf der ich sonntags meine verkürzte Wochenendruhepause verbringe, ist mir ja aus früheren Zeiten bestens bekannt, als ich damals noch bei Trawöger und Groh Großbritannien fuhr

Damals war der Rastplatz am Wochenende vielleicht mal gut halb voll und die meisten fuhren sonntags weiter nach Calais zur

Fähre --Calais Fähre.JPG--Die 45-stündige Wochenend-Ruhezeit kümmerte sowieso keinen. Damals legte ich

halt irgendwo in England eine neue Tachoscheibe mit Freitagsdatum ein und fuhr so weiter bis ganz hinauf nach Nordengland

oder Schottland --0.JPG

Heutzutage, durch die Errungenschaft eines digitalen Tacho, ist die 45-stündige Wochenend-Ruhezeit gänzlich abzuleisten,
mogeln ist nicht mehr :nein: - was zur Folge hat, dass Rastplatz St. Laurent heute immer brechend voll geparkt wird

IMG_5657.JPG--IMG_5666.JPG--Nicht nur die regulären Flächen für den Schwerverkehr, nein, sogar die

PKW-Parkplätze werden fast zur Gänze von LKW okkupiert

Damals traf ich hier regelmäßig österreichische und deutsche Kollegen, heute stehen am Rastplatz nur mehr Trucks aus dem

Osten und deren Fahrer-(the Kanaks)-IMG_5663.JPG-and the lonesome trucker Hisco from good old Austria! :austria:

Zuerst kamen die Bulgaren und Rumänen mit der Plan und Kühlern, drängten sich mit ihren Dumpingpreisen überall hinein und heimische Chauffeure hinaus. Mittlerweile trifft man an vielen Ladestellen schon Container und Tanker mit deren Kennzeichen an

Auch österreichische Firmen, die vor noch gar nicht allzu langer Zeit Ungarn, Slowaken oder Tschechen als Fahrer eingestellt oder die Fahrzeuge in diesen Ländern registriert hatten, wechseln jetzt Kennzeichen und Fahrer Was für ein bedenklicher Trend...

0.JPG--ein Beispiel EGO, zuerst nur Ungarn und nun neueste Fahrzeuge mit rumänischen Taferln.

und Tiertransporter von D und NL nach Italen mit bulg. Zugmaschine.--0a.JPG--0b.JPG

Anhand dieses kleinen Berichts lassen sich gut die Veränderungen erkennen, denen unsere Branche - und nicht allein die - zurzeit ganz stark unterworfen ist.[b][u] :think:

[color=#000000]In Greffern lädt auf der Nebenbühne ein Tankzug von Leif Sørensen/DK 00005703[1] Danmark.gif mit slowakischer Zugmaschine und ebensolchem Fahrer Sørensen reinigt manchmal in Roitham und auch ich habe schon bei Sørensen gereinigt. Sogar Rückladung von Dänemark erhalten wir manchmal über diese Firma. Im Fernverkehr arbeiten bei Sørensen ausschließlich slowakische Fahrer, während es sich bei den Disponenten um Deutsche handelt
Der junge slowakische Kollege erzählt mir, er sei 3 Wochen unterwegs, danach habe er eine Woche frei und verdient dabei € 1500,- im Monat. Nun aber sind bei denen die ersten Rumänen zur Probe im Einsatz, die sind 3 Monate am Stück unterwegs, dann 1 Woche frei - für monatlich 1000 € Verständlich, dass er nun Angst hat um seinen Arbeitsplatz

Der beinharte Konkurrenzkampf zwischen Polen, Tschechen, Slowaken einerseits sowie Rumänen, Bulgaren andererseits hat begonnen...:autsch:

Also ich für meinen teil mache mir über meinen job keinen großen kopf..Wenn mein Chef irgendwann mal meint, er müsse mich gegen einen Rumänen oder Bulgaren austauschen..tja..soll er doch...
Es hat schon einen Grund warum im letzten Jahr zB Bertschi alleine an uns (und nur in Österreich) 5 Stammkundschaften "abgegeben" hat.
Und wenn mann sich anschaut wie die oben genannten arbeiten..tja..600€ beim Lohn gespart und monatlich aber 1000€ Reperaturkosten mehr..von den Diebstählen ganz zu schweigen...
Gute Fahrer/Arbeiter finden (fast) immer eine Arbeit..seht euch zB unsren Grane an...
Und sollten alle Stricke reißen..drauf gesch.***..dann geh ich wieder wo als Schlosser rein..Vöest werden ja immer mehr als genug gesucht...Und da muß ich mich nicht vor Beamte rechtfertigen warum ich zB vor 24 Tagen 30min "zuviel" gearbeitet habe...

Bis vor kurzem Jahren sah man bei Sonder-Transporte unter Plane, nur einige West Firmen, z.B: Petschl--5.JPG

oder Gruber-3.JPG--und Schwandner-4.JPG das waren so die Favoriten in dieser Branche

Jetzt sieht man auch Bulgaren mit solchen Transportern mitmischen--7.JPG--6.JPG

8.JPG--und die werden die Fracht-Preise in dieser Sparte weiter drücken

Hier drei deutsche Firmen im Tanktransportgeschäft.

Roos, Lehnkering und Rinnen -2.JPG-1.JPG

Die Fahrer sind junge Polen, die kriegen das Wochenende draußen sicher nicht bezahlt oder halt nur minimal

So sieht die Zukunft im Fernverkehr aus, oder ist es bereits die Vergangenheit Denn angeblich geht es sogar immer noch billiger
In RO und BG stehen sie schon bereit, warten auf nichts anderes als auf den Beginn des neuen Jahres, denn ab 2014 dürfen sie hier legal arbeiten.

Was folgt danach, gibt es noch eine Steigerung des Dumpings in dieser Branche Doch, die gibt es Phlippinos sind der nächste Renner, und die werden ja auch bereits hier am europäischen Kontinent geschult Ist alles schon da und steht quasi nur noch in den Startlöchern.. .

Die Vereinigten Staaten von Europa habe ich mir anders vorgestellt. Bis jetzt gibt es nur Lohndumping, Bankensanierung mit Steuergeldern und Sozialabbau im großen Stil. Wohin uns das alles noch führen wird Wir werden es erleben... :wacko:

Als Tschechien zur EU kam, trat Smidbersky mit über 400 Trucks verstärkt in meinen damaligen Fahrtgebieten GB und Skandinavien auf

CZ Smidbersky 2.JPG--19. 06. 2006--CZ Smidbersky 1 - Kopie.JPG--am

Fährterminal Rostock. :foto:

Durch Preisdumping verlor mein Chef eine Kundschaft nach der anderen - und ich letztlich meinen https://trucker-forum.at.
Zwei Jahre später war Smidbersky pleite und wurde von CS Cargo übernommen

Am 14. Dez. 2013 bekam ich am Autohof Wertheim wieder mal einen Smidbersky vor meine :foto: , aber diesmal mit
CZ Smidbersky 3.JPG--poln. Kennzeichen--CZ Smidbersky 5.JPG

Gruß Hisco

Im Gewerbegebiet von Lokeren/Belgien machten wir früher öfters unsere Pausen Dort bekam man fast immer noch einen Platz zum Abstellen, unweit der Tankreinigung gab es an der Shell-Tankstelle ein Restaurant, wo wir uns hin und wieder auch auf ein Bierchen trafen. :beer:

Heute kann man am Parkplatz bei der Reinigung nur noch gegen Gebühr übernachten, im Gewerbegebiet ist das

Abstellen--IMG_8139.JPG--dank unserer rücksichtslosen Ostkollegen jetzt sogar bei

Strafe verboten. --IMG_8140.JPG

Was kommt nach den Bulgaren und Rumänen

Ich glaube ich habe schon die ersten ausgemacht --IMG_8323.JPG-- sie kommen aus Kirgisistan. :foto: am Rasthof Bayrischer-Wald. :germany: