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    • Offizieller Beitrag

    Webinar von Smatrics

    Erkenntnisse aus dem Webinar von Smatrics zum Thema Laden und Ladeinfrastruktur. Experten sind sich einig: Das Tempo muss deutlich erhöht werden.

    Die E-Mobilität stellt die Unternehmen der Transport- und Logistikbranche vor große Herausforderungen – neben der Frage nach dem richtigen Fahrzeug beschäftigt sie auch das Thema Ladeinfrastruktur. Infos zum Flottenmanagement, zum Netzwerk, zur richtigen Ladeninfrastruktur sowie den verfügbaren Förderungen gab ein Webinar von Smatrics, einem 360-Grad-Anbieter von Dienstleistungen rund um das Thema Ladeinfrastruktur.

    Momentane Situation der Unsicherheit

    Egon Christ, Geschäftsführer der Sparte Transport Solutions des Automobilspediteurs Mosolf aus Kirchheim unter Teck, beschrieb die Situation der Branchenunternehmen passend: „Nach 100 Jahren Dieseltechnologie befinden wir uns in einer disruptiven Situation und müssen den Diesel verlassen“. Es sei eine Herausforderung für die Unternehmen, dafür eine verlässliche technische Alternative zu finden, ohne wirtschaftliche Risiken einzugehen. „Viele warten daher noch ab und beobachten – die momentane Situation ist durch Unsicherheit geprägt“, sagte der Geschäftsführer. Das Unternehmen sammelt bereits erste Erfahrungen mit Elektro-Lkw, auch, weil die Dekarbonisierung laut Christ inzwischen ein Strategieziel im Hause Mosolf ist. Und natürlich, weil die deutsche und europäische Gesetzgebung die Transformation vorschreibe.

    Fünf Designwerk-E-Lkw im Einsatz

    Fünf Lkw des Schweizer Anbieters Designwerk/Futuricum sind demnach im Rahmen von zwei Use-Cases im Testeinsatz: Drei Fahrzeuge sind im Rahmen eines Shuttleverkehrs zur Werksversorgung des Mercedes-Benz-Sprinterwerks in Düsseldorf unterwegs, mit 275 Kilometer pro Schicht und einer Batteriekapazität 340 kWh. Zwei weitere E-Lkw sind außerdem für die Verteilung von Neu-Fahrzeugen innerhalb Baden-Württembergs im Einsatz, mit bis zu 300 Kilometer Fahrleistung pro Schicht und einer Batteriekapazität mit 450 kWh. In beiden Fällen hat Smatrics, Mosolfs Partner bei der Ladeinfrastruktur, für entsprechende Schnellademöglichkeiten an den Mosolf-Standorten in Düsseldorf beziehungsweise Illingen gesorgt.

    Laut Christ hat sich das Unternehmen, das rund drei Millionen Fahrzeuge pro Jahr transportiert, im Rahmen der Transformation die Schaffung eines eigenen Eco-Systems vorgenommen. Die drei Säulen sind der Aufbau einer eigenen CO2-reduzierten beziehungsweise -freien Flotte, das Generieren von selbst-erzeugtem Strom durch große Photovoltaik-Anlagen an den eigenen Standorten und die Schaffung einer eigenen Ladeinfrastruktur an den 42 Technik- und Logistikzentren in Europa.

    Smatrics ist für Mosolf Partner für die Ladeinfrastruktur

    Mosolfs Partner Smatrics, ein Gemeinschaftsunternehmen des Energiekonzerns EnBW und des österreichischen Energieunternehmens Verbund, hat sich auf Software, Hardware und Services rund um das Thema Ladestruktur spezialisiert, wie der Vertriebsleiter für Deutschland, Andreas Lemke, berichtete. Gesteuert wird das deutsche Geschäft des Full-Service-Providers aus München, Hauptsitz ist jedoch Wien.

    Für Flottenbetreiber übernimmt Smatrics als 360-Grad-Anbieter alle Bausteine entlang der Wertschöpfungskette der Ladeinfrastruktur: die Projektierung, die Beschaffung der Hardware, das Errichten und die Inbetriebnahme sowie den Betrieb und unterstützt zudem in Finanzierungs- und Förderfragen. Durch langjährige Erfahrung im Bereich öffentlicher Ladesäulen gehören auch Apps und Ladekarten, Tarife und Abrechnung sowie Customer Management und -Support zum Portfolio.

    Gute Projektierung ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Ladeinfrastruktur

    „Gerade im Schwerlastbereich ist die Ladeinfrastruktur ein umfangreiches und großes Thema“, sagt Lemke, „es kommt vor allem darauf an, wie geladen werden soll – etwa über Nacht am Depot oder schnell mit einer Insellösung per HPC. Zudem sind alle Standorte anders, in der Regel muss man auch einen Trafo stellen und manchmal sogar in die Mittelspannungsversorgung gehen. Die richtige Projektierung ist der Schlüssel zum Erfolg“.

    Ebenfalls ein wichtiges Auswahlkriterium sei die Hardware – die entsprechenden Lieferzeiten für High Power-Stationen und auch Trafo-Anlagen können bis zu einem Jahr dauern. Auch für einen Netzanschluss seien entsprechende Vorlaufzeiten zu beachten.

    Als Generaldienstleister kümmere sich Smatrics auch um die Themen wie Tiefbau und Erstellung und habe dafür bundesweit entsprechende Partner. Und nicht zuletzt die Steuerung des Betriebs der Ladestationen bietet der Dienstleister mit seinem System Char-Vis-Operations an.

    Während es für das Depot-Charging aber schon mehrere Praxis-Beispiele gibt – etwa zwei Smatrics-Standorte bei Mosolf – stehe das Thema öffentliches Lkw-Ladenetz noch ganz am Anfang, sagte Michael Bucher, Senior Manager im Bereich eMobility Strategy bei der EnBW mobility+, einem Bereich des Smatrics-Gesellschafters EnBW aus Stuttgart.

    Rasante Zunahme der Elektro-Lkw

    Als eine der größten Herausforderungen im öffentlichen Laden stellte Bucher das notwendige Tempo für einen massiven Ausbau der Infrastruktur dar: Die Antriebswende werde in den kommenden 30-er Jahren vollzogen, das bedeute eine Zunahme von E-Lkw von 10 auf 80 Prozent in nur zehn Jahren.

    Das Grundgerüst für öffentliche Ladestationen in der Mittelspannung sei energetisch machbar, sagte Bucher – es dauere aber einfach auch. Auch, weil der Prozess durch viele regulatorische Vorgaben und lokal unterschiedlichen Auslegungen behindert werde. Mehr Verlässlichkeit und ein beschleunigter Ausbau hält der Energieexperte daher für unerlässlich. Einfacher als die öffentliche Hand hätten es die Flottenbetreiber, die Zeiträume und den Energiebedarf besser planen könnten, sagte Bucher.

    Noch sind die Unternehmen etwa für Netzanschluss und Ladeinfrastruktur aber von Fördermitteln abhängig. Was das so genannte KsNI-Programm des Bundes hier zu bieten hat, berichtete Sebastian Lahmann, Leiter des Teams Umsetzen bei der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der bundeseigenen NOW.

    Initiales öffentliches Ladenetz geplant

    Handlungsgrundlage ist der Masterplan Ladeinfrastruktur II; Ziel sei es, neben den Depots ein flächendeckendes, initiales Lkw-Ladenetz mit Ladepunkten alle 60 Kilometer zu schaffen, das das gesamte Autobahnnetz abdeckt und 2030 bis zu 26.000 Ladevorgänge pro Tag abwickeln kann. Dafür brauche es schätzungsweise 350 öffentlich zugängliche Standorte.

    Begonnen werden soll dabei mit dem Standard CCS (Combined Charging System) mit einer maximale Ladeleistung von 500 kW, an Standorten mit viel Verkehr solle dann später auf MCS (Megawatt Charging System) umgerüstet werden. Denkbar seien Ladebrücken mit Ladeinfrastruktur von oben, mit CCS- und MCS-Stecker sowie stationäre Lösungen mit den bekannten Ladesäulen, die aber über MCS eine Leistung bis zu 1,3 MW erbringen.

    Um den Ausbau voranzutreiben, hat laut Lahmann das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ein neues Förderprogramm lanciert, das Unternehmen beim Aufbau von Schnellladeinfrastruktur für Pkw und Lkw fördert – ab einer Ladeleistung von mindestens 50 kW. Das Förderprogramm richtet sich an Flottenanwender wie Transport- und Logistik- unternehmen oder Paketdienste sowie an Handwerks- und Gewerbebetriebe.

    Erstmals sind auch Ladepunkte speziell für Lkw förderfähig, die nicht mit der Fahrzeugbeschaffung kombiniert sind. Förderfähig sind Investitionsausgaben für Schnellladeinfrastruktur und technische Ausrüstung (etwa elektrische Stromspeicher) sowie Ausgaben für Netzanschluss und Installation elektrischer Leitungen und Anschlüsse inklusive Tiefbau. Für den Aufruf steht ein Fördervolumen von bis zu 400 Millionen Euro zur Verfügung


    quelle: https://www.eurotransport.de/artikel/webina…n-11230911.html

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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