Staus auf A10: ASFINAG weist Kritik zurück

    • Offizieller Beitrag

    Man sehe keine Versäumnisse bei der Planung der 14 Kilometer langen Baustelle auf der Tauernautobahn (A10). So reagierte die ASFINAG am Montag auf die heftige Kritik nach dem Stauchaos am Wochenende. Autofahrerinnen und Autofahrer müssten flexibler werden, hieß es vonseiten des Autobahnbetreibers.

    Bei vielen Pendlern, Unternehmern und Touristikern liegen die Nerven seit dem Wochenende blank. Kritik und die Forderung nach einer anderen Baustellenlösung werden lauter, auch von politischer Seite. Die ASFINAG sieht aber keine Versäumnisse bei der Planung der Großbaustelle von Golling (Tennengau) bis Werfen (Pongau). Geschäftsführer Andreas Fromm forderte mehr Flexibilität von den Autofahrern.

    „Wir haben vorab sehr umfangreich informiert – auch international in Deutschland etc. Und diese Informationen sollten auch genutzt werden, damit man sieht, welche Zeiten sich mehr eignen, um auf die Autobahn aufzufahren, wann mit mehr Verkehr zu rechnen ist und wann mit weniger. Wir haben auch den öffentlichen Verkehr verstärkt, um so schneller in die Skigebiete zu kommen“ argumentierte Fromm.

    „Bautechnischer 100-Meter-Sprint“

    Normalerweise fahren etwa rund 1.000 Autos pro Stunde über die A10. Im morgendlichen Pendlerverkehr und an den Skifahrwochenenden können es allerdings bis zu dreimal so viele Autos sein. Das sei aber einberechnet worden, so die ASFINAG.

    „Wir haben uns jetzt dazu entschlossen, innerhalb von zwei Jahresperioden alle Tunnel gleichzeitig zu sanieren. Das entspricht einem bautechnischen 100-Meter-Sprint“, so Fromm. Werde in allen Tunneln gleichzeitig gearbeitet, könne man auch schneller fertig sein, so die Argumentation.


    Verkehrsexperte für Nachbesserungen

    Die ASFINAG erhielt Unterstützung vom Verkehrsexperten Günter Emberger von der Technischen Universität Wien. Er zeigte sich überzeugt, dass die gleichzeitige Sanierung aller fünf Tunnel die sinnvollste Lösung ist.

    „Ich muss hier für die ASFINAG in die Bresche springen. Sie hat einiges an Erfahrung, wie man Baustellen zeitlich und räumlich anordnet. Es ist sicher sinnvoll, diese fünf Tunnel gleichzeitig zu sperren und zu sanieren“, so Emberger.

    Nachbesserungen des Baustellenkonzepts hält aber auch der Experte für notwendig. „Gewisse Nachjustierungen wird es brauchen, vor allem in Hinblick auf den Ausweichverkehr, also das niederrangige Straßennetz. Es wird sinnvollerweise Abfahrtsverbote für den Transitverkehr geben müssen“, sagte Emberger.

    Mehr als 25 Kilometer Stau am Sonntag

    Am Sonntagnachmittag war der Verkehr auf der Tauernautobahn Richtung Salzburg quasi zum Erliegen gekommen. Phasenweise betrug die Wartezeit von Werfen (Pongau) Richtung Salzburg mehr als vier Stunden – der Stau reichte bis Altenmarkt (Pongau) zurück und war mehr als 25 Kilometer lang. Außerdem waren alle Ausweichrouten ebenfalls verstopft, die Ortsdurchfahrten eine einzige Kolonne.

    Nicht nur Bürgermeister, Betriebe und Rettungsorganisationen drängen aufgrund der Verkehrsbelastung auf eine Änderung der Baustellenregelung. Auch die Salzburger SPÖ forderte, dass das Sanierungskonzept für die fünf Autobahntunnel überarbeitet werden müsse.


    „Transitverkehr unterschätzt“

    Das verlangte auch Salzburgs Verkehrsreferent Stefan Schnöll (ÖVP). Es müsse einen Verkehrsgipfel mit der ASFINAG und den betroffenen Bürgermeistern geben: „Die letzten Tage haben deutlich gezeigt, wie sehr die Lebensqualität der Einheimischen durch diese Baustelle beeinträchtigt ist. Ich erwarte mir, dass man sich die Verkehrsprognosen noch einmal genau ansieht. Ich befürchte, dass der Transitverkehr allgemein unterschätzt wurde.“

    „Wenn dem so ist, stelle ich weiters infrage, ob es tatsächlich nicht anders geht, als diese fünf Tunnel gleichzeitig zu sanieren. Möglicherweise wäre eine etappenweise Sanierung doch besser, und die Wahrscheinlichkeit für derart massive Staus würde dadurch reduziert werden“, sagte Schnöll.

    Autobahn 14 Kilometer lang nur einspurig

    Auf einer Länge von 14 Kilometern wird die Tauernautobahn derzeit jeweils einspurig auf einer Fahrbahn geführt, während auf der anderen Fahrbahn die fünf Tunnel zwischen Golling und Werfen saniert werden. Laut aktueller Planung soll die Baustelle in der jetzigen Form bis Juni 2024 bestehen bleiben, dann über den Sommer aufgehoben und im Herbst wieder eingerichtet werden. Laut ASFINAG ist das die effizienteste und kostengünstigste Lösung. Insgesamt sollen die Sanierungsarbeiten auf der A10 zwei Jahre dauern.

    Vor allem Touristiker in den Skigebieten im Pongau und Lungau, die in den Wintermonaten normalerweise auch zahlreiche Tagesgäste aus dem Tennengau, Flachau und dem bayrischen Raum verzeichnen, befürchten starke negative Auswirkungen auf die bevorstehende Skisaison.

    quelle: https://salzburg.orf.at/stories/3224564/

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