Hafen Wien bleibt starke Wirtschaftsdrehscheibe

    • Offizieller Beitrag

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    Präsentierten die Bilanz für 2022 für den Hafen Wien und gaben einen Ausblick auf aktuelle und zukünftige Vorhaben: (v.l.n.r.) Peter Hanke, Doris Pulker-Rohrhofer, Kurt Gollowitzer und Fritz Lehr.

    Foto: David Bohmann


    Vor kurzem veröffentlichte die Hafen Wien-Gruppe ihre Zahlen für das vergangene Jahr 2022: Die Tochter der Wien Holding segelte 2022 wirtschaftlich weiterhin auf stabilem Niveau und erzielte ein Betriebsergebnis von 6,2 Millionen Euro (- 5,8 Prozent) sowie einen Umsatz von 55,4 Millionen Euro (+ 7,9 Prozent).

    Mit den Häfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau ist der Hafen Wien das größte Güterverkehrszentrum in Ostösterreich. „Mehr als 100 Unternehmen haben sich auf oder neben dem Hafen-Areal angesiedelt, um die Hafeninfrastruktur bestmöglich nutzen zu können. Im Jahr 2022 wurden rund 6 Millionen Euro investiert und rund 5.000 Arbeitsplätze werden direkt und indirekt durch den Hafen Wien gesichert. Diese Zahlen verdeutlichen die Wirtschaftskraft des Hafen Wien. Darüber hinaus sind Binnenschifffahrt und Bahn jene beiden Verkehrsträger im Güterverkehr, die zur Eindämmung der Klimaerwärmung maßgeblich beitragen“, erläutert Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

    Alle Herausforderungen gemeistert

    „Mit seiner trimodalen Anbindung an die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße ist der Hafen Wien eine der wichtigsten Güter-Drehscheiben in Ostösterreich. In Zeiten von gestress­ten Lieferketten und Krieg in Europa ist es enorm wichtig, die Versorgungssicherheit für die Menschen zu gewährleisten. Das hat der Hafen Wien auch im Jahr 2022 bewiesen, alle Her­ausforderungen bewältigt und ein Ergebnis von 6,2 Millionen Euro sowie einen Umsatz von 55,4 Millionen Euro erzielt“, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.

    Erhöhte Lagerflächenauslastung

    Das Betriebsergebnis 2022 wurde durch Sondereffekte, insbesondere Grundbucheintragungs­gebühren, spezifisch beeinflusst. Ohne diese Sondereffekte wäre das Betriebsergebnis 2022 höher ausgefallen als jenes aus dem Jahr 2021. Gute Geschäftsentwicklungen konnten in den Kern-Bereichen Immobilienmanagement, Lagerlogistik sowie Containerlogistik verzeichnet werden.

    Für die Hafen Wien-Gruppe wurden im Jahr 2022 Investitionen von rund 6 Millionen Euro geleistet. Neben dem Ankauf von Grundstücken in Albern wurden auch wesentliche Investitionen für das Hafentor Albern, Dacherneuerungen in der Freudenau und im HQ7, Planung der Landgewinnung, Umbaumaßnahmen in der Lagerlogistik, Planung von zwei Filmhallen, ein Entwässerungssystem und für diverse Geräte getätigt. Im Verwaltungsbereich wurde in moderne EDV-Systeme investiert. Kerngeschäfte des Hafen Wien im Logistikbereich sind und bleiben weiterhin die Business Units Lagerlogistik, Autoterminal sowie Massen- & Schwergut/Hafenbetrieb. Zu den weiteren Dienstleistungen zählen unter anderem auch die Vermietung von Büros, Lagerflächen und Grundstücken.

    Lagerlogistik

    In der Business Unit Lagerlogistik konnten die externen Umsatzerlöse 2022 zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent gesteigert werden. Die hohe Nachfrage nach Lagerflächen war auch auf die allgemeine Lieferkettenkrise zurückzuführen. Bei vielen Kunden wurden erhöhte Aufträge registriert und daher auch Lagerflächen erweitert. Waren wie Gipskartonplatten und Kunst­stoffgranulate wurden vermehrt am Hafen Wien umgeschlagen und eingelagert. Aus diesem Grund lag die Lagerflächenauslastung für 2022 im Durchschnitt bei 86,1 Prozent und damit über dem Durchschnitt des vorjährigen Vergleichszeitraums von 78,9 Prozent. Für 2023 nutzt ein Neukunde die Lagerfläche des Hafen Wien als Zentrallager für Medizinprodukte (außer Medikamente) für diverse Krankenanstalten und Pflegeheime.

    Massen- und Schwergut

    Umsatzzuwächse wurden auch durch die Business Unit Massen- & Schwergut erwirtschaftet. Neukunden und erhöhte Aufträge bestehender Kunden trugen maßgeblich zur guten Geschäftsentwicklung bei. In der Freudenau wurden 108.093 Tonnen (Vorjahr 122.198 Ton­nen) umgeschlagen. Umsatzzuwächse sind trotz geringerer Wasserstände auf der Donau durch höherwertige Geschäftsabwicklungen, insbesondere Umschlagstätigkeiten mit Stahlblechen und Rundholz, erwirtschaftet worden.

    Die in den drei Frachthäfen Albern, Freudenau und Lobau über Wasser umgeschlagene Menge liegt 2022 bei 713.047 Tonnen (Vorjahr 1.119.662 Tonnen). Verglichen mit 2021 ist die Gesamtmenge im zugehörigen Bereich Hafenbetrieb der Business Unit damit um rund 36 Prozent gesunken, dies ist vor allem auf geringere Umschlagstätigkeiten im Ölhafen Lobau zurückzuführen. Die unvorhersehbaren Schwankungen der Wasserstände auf der Donau erschwerten auch die Planbarkeit der Schiffsladungen.

    Zoll

    Die erfolgreiche Tochter TerminalSped hatte im Jahr 2022 im Bereich Zoll 18,6 Prozent mehr Abwicklungen als im Jahr 2021 und eine Umsatzsteigerung von 13,7 Prozent. Die Erlöse aus den Frachtenvermittlungstätigkeiten der BULK-Transporte beliefen sich im Jahr 2022 auf 11,4 Millionen Euro, im Jahr 2022 wurden 8.000 Transporte durchgeführt. Seit 25 Jahren ist die TerminalSped zuverlässige Partnerin für die professionelle Zollabwicklung am Standort Wien.

    Die Abteilung BULK hat sich auf internationale Schüttguttransporte spezialisiert und kon­zentriert sich auf Lkw-Transporte von Recyclingprodukten.

    Immobilien

    Der Immobilienbestand wurde zum Vorjahr erweitert und die Umsätze konnten im Vergleich zu 2021 übertroffen werden. Die nicht von den eigenen operativen Bereichen genutzten Immobilien sind großteils langfristig vermietet und bilden somit die Voraussetzung für eine nachhaltig positive Entwicklung. Der Auslastungsgrad der Lager- und Büroflächen sowie für die Immobilie HQ7 konnte stabil gehalten werden. Umsatzzuwächse (15 Millionen Euro; Vorjahr: 13,9 Millionen Euro) waren infolge erhöhter Indexsteigerungen sowie zusätzlicher Vermietungen zu verzeichnen. Die Auslastung im HQ7 für das Jahr 2022 beträgt rund 92,7 Prozent (2021: 94,7 Prozent).

    Vielfalt am Hafen Wien

    Außerdem hat der Hafen Wien in den letzten Jahren seinen Betriebsstandort aufgewertet, indem unterschiedliche Produktions- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt wurden. Das zeigt, dass die Logistikbranche keine Einbahnstraße ist und durch blühende bunte Vielfalt gekennzeichnet ist. Das machen sich auch die Hafen-Bienen zu Nutze und produzieren hier am Standort eigenen Honig und auch mehrere Kaffeeröstereien sind am Hafen Wien-Gelände vorzufinden. Auch die Filmbranche hat schon vor längerem im Hafen Wien Fuß gefasst hat –auf dem Industriegelände HQ7 wurden mittlerweile acht Film/Studioprojekte verwirklicht, darunter auch Szenen von Tatort. „Das umfangreiche Projekt Filmhalle konnte im Jahr 2022 erfolgreich eingefädelt werden. ‚Film ab‘ heißt es auch zukünftig im HQ7 – hier entstehen zwei neue Filmhallen, die gemeinsam mit einem Unternehmen der CC Real International zum Erfolg geführt werden sollen. Der Baubeginn der sogenannten HQ7 Studios war Anfang Juni 2023“, erläutert Fritz Lehr, käufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien. „Errichtet werden diese beiden modernen Hallen nach internationalem Standard – schalldichte Sound Stages – mit einer Gesamtnutzfläche von rund 3.300 m2, nach Plänen der Betreiberin HQ7 Studios GmbH.“

    WienCont steigert Container-Umsatz

    „Das Tochterunternehmen des Hafen Wien, WienCont, konnte ein besonders herausforderndes Jahr 2022 erfolgreich abschließen. Anhaltende Auswirkungen der COVID-Pandemie, die Energiekrise und deren Folgen waren 2022 auch im Terminalbetrieb spürbar. Hohe Volatilität im Bereich der abgewickelten Volumina, geringe Planbarkeit und rückläufige Produktivität durch vermehrte Zugausfälle prägten durchgehend das Jahr. Dennoch konnten mehr als 500.000 TEU am Standort umgeschlagen werden, was einer Steigerung von mehr als 3 Prozent gegenüber 2021 entspricht“, zeigt sich Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien, erfreut. „Ausgesprochen gut entwickelte sich 2022 das Depotgeschäft. Mit über 2,3 Millionen Lagertagen liegt die WienCont mit 36 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.“

    Kombinierter Transport

    Das Depot zeigte durchgehend eine sehr hohe Auslastung bei ständig steigender Nachfrage, was dazu führte, dass die WienCont im Laufe des Jahres 2022 insgesamt mehr als 22.000 m2 zusätzliche Flächen vom Hafen Wien anmietete, um dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden.

    Weiterhin setzt das Terminal einen Schwerpunkt beim Thema Nachhaltigkeit am Wirtschafts­standort Wien und unterstützt unter anderem eine Initiative für den kombinierten Transport. Durch den Kranterminal mit Schwungdurchfahrt ohne Diesel-Verschub ist ein CO2-neutraler Transport über den Standort in der Freudenau bereits möglich. Im Sinne der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und zur Absicherung der Energieversorgung am Standort wurde 2022 eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 84 kWp, mit einer Speichermöglichkeit von 50 kW, installiert.

    Nachhaltige Logistik

    Der Fahrplan der Stadt Wien für eine CO2-neutrale Stadt bis 2040 spielt für den Hafen Wien eine wichtige Rolle. Deshalb wurde nach der Erst-Studie aus dem Jahr 2019 eine zweite Stu­die zur CO2-Bilanz in Auftrag gegeben, welche im Herbst 2023 veröffentlicht werden soll. Zur nachhaltigen Logistik gehören auch die aktuellen Bauarbeiten im Hafenbecken Freudenau: Insgesamt wird eine Fläche von ca. 43.600 m2 im Bereich des stirnseitigen Hafen­beckenendes aufgeschüttet, um zusätzliche Flächen für eine betriebliche Nutzung (z. B. für den Containerterminal) zu schaffen und umfangreiche Flächen für neue Projekte und neue Kunden gewinnen zu können.

    Zudem führt der Hafen Wien den Weg von „green logistics“ fort und setzt auch in Zukunft weitere energieeffiziente Maßnahmen im Unternehmen. Eine vierte Photovoltaikanlage im Hafen Freudenau soll demnächst in Betrieb genommen werden. Die Anlage kommt auf eine Leistung von 477,9 Kilowatt Peak (kWp) und ist daher die bisher leistungsstärkste am Hafen Wien-Gelände.

    Innovationslabor für City-Logistik

    thinkport VIENNA wurde 2017 als Innovationslabor für urbane Logistik durch den Hafen Wien und die BOKU Wien ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den unterschiedlichsten Stakeholdern werden güterlogistische Innovationen entwickelt, getestet und deren Umsetzung unterstützt. Durch die Folgeförderung im Rahmen der Ausschreibung „Mobilität der Zukunft“ des BMK (Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) ist der weitere Betrieb des Innovationslabors bis 2026 sichergestellt.

    H2 meets H2O

    Im Jahr 2022 führte thinkport VIENNA ein europäisches Konsortium im Rahmen des Sondie­rungsprojekts „H2 meets H2O“, in dem auch der Hafen Wien vertreten war, durch einen Pro­zess zur Definition eines Fahrplans für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffver­sorgung entlang der Donau. Parallel wurde gemeinsam mit der EFIP (European Federation of Inland Ports) eine Workshop-Reihe zur Erarbeitung der Rolle von Binnenhäfen im Kontext von H2 durchgeführt. In einem Projekt namens MultiReload wird mit einem internationalen Konsortium an Innovationsmöglichkeiten für Binnenhäfen und -terminals gearbeitet. Im Juni 2022 organisierte thinkport VIENNA im Rahmen eines Staatsbesuchs des niederländischen Königspaares den österreichweit ersten Transport von Wien nach Graz und retour mit einem 37-Tonnen-E-Truck.

    Ausblick auf 2023

    Die Marktposition des Standortes Hafen Wien als einzige trimodale Logistikdrehscheibe in Wien gilt es weiterhin zu stärken, um so die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Der Hafen Wien setzt auch in Zukunft verstärkt auf den digitalen Wandel und forciert moderne Softwaremodule, um Prozesse zu beschleunigen und zu automatisieren. Im Verwaltungsbereich werden für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten weiterhin Optimierungspotentiale angestrebt. Der Trend im operativen Bereich geht in Richtung Optimierung von Flächennutzungen.

    quelle: https://www.verkehr.co.at/singleview/art…aftsdrehscheibe

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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