Paul Group: Bayerischer Verkehrsminister will E-Lkw fördern

    • Offizieller Beitrag

    Bei seinem Besuch bei Paul Nutzfahrzeuge informiert sich Christian Bernreiter über wichtige Fragestellungen zur Nutzung von Lkw mit alternativen Antrieben. Die Anregungen will der Politiker bei der Erarbeitung neuer Regelungen einbringen.

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    Der Bayerische Verkehrsminister zu Besuch bei Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen (v.l.): Stefan Meyer, Direktkandidat der CSU Passau; Christian Bernreiter, Bayerischer Verkehrsminister; Josef Paul und Bernhard Wasner, beide Geschäftsführer der Paul Group. | Bild: Paul Group.

    Christian Bernreiter, CSU-Politiker und seit Februar 2022 Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr in Bayern, hat am 23. Februar 2023 den Aufbauten- und Nutzfahrzeugspezialisten Paul Group in Vilshofen bei Passau besucht. Der nach eigenen Angaben europäische Marktführer im Sonderfahrzeugbau und Betreiber des größten Nutzfahrzeug-Service-Centers der Region Passau hat sich seit 2010 auch auf E-Mobilität spezialisiert und zählt zu den bekannteren Entwicklern von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben.

    Neue Bestimmungen positiv beeinflussen

    Wie das Unternehmen in seiner Pressemeldung berichtet, wolle der Politiker auf die geplanten „Neuregelungen zu nachhaltigen Lösungen für klimaneutrale Antriebe“ im Bundesministerium „positiv“ einwirken und habe sich daher über den Stand der Dinge bei der Produktion von Wasserstoff- und batterieelektrischen Lkw informiert. Bei den Gesprächen mit der Geschäftsführung von Paul Nutzfahrzeuge ging es im Bereich Wasserstoff-Lkw hauptsächlich um die „Herausforderungen bezüglich der Fahrzeuggesamtlänge“, bei den batterieelektrischen Varianten um die „Mehrgewichtskompensation für Lkw mit vier Achsen“.

    Im Fokus des Besuchs stand dabei die Frage, wie sich „nachhaltige Lösungen für klimaneutrale Antriebe“ in der Transport- und Logistikbranche am besten realisieren ließen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse, heißt es, werde Bernreiter dann im Austausch mit dem Bund und den anderen Bundesländern bei der Ausarbeitung straßenverkehrsrechtlicher Vorgaben einfließen lassen.

    Werksbesichtigung mit H2-Truck

    Während des Rundgangs auf dem Werksgelände wurde dem Politiker auch der Wasserstoff-Truck PH2P vorgeführt, den Paul Nutzfahrzeuge als serienreifen, mittelschweren Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw mit 24 Tonnen Zuggesamtgewicht und etwa 450 Kilometern Reichweite entwickelt hat. Bei dem anschließenden Gespräch mit der Geschäftsführung konzentrierte man sich auf die kommenden Herausforderungen für den Hochlauf der Produktion von Lkw mit alternativen Antrieben, also den Wasserstoff- oder batterieelektrischen E-Lkw. Bei ersteren ging es vor allem um die Fahrzeuggesamtlänge, bei den batterieelektrischen Lkw stand die Regelung für die Mehrgewichtskompensation bei Fahrzeugen mit vier Achsen im Vordergrund.

    Dazu erklärte Paul Group-Geschäftsführer Bernhard Wasner:

    Zitat
    „Wir haben mit PH2P den ersten serienfertigen Wasserstoff-Brennstoffzellen Lkw entwickelt und mit dem Battery Electric Arocs den ersten batterieelektrischen Fahrmischer, der nicht nur klimaneutral fährt, sondern auch leises und sauberes Betonmischen ermöglicht“.

    Forderung: Förderung von H2- und E-Lkw

    Aufgrund der innovativen Entwicklungen kämen täglich neue Anfragen zu den beiden Fahrzeugen herein, so der Geschäftsführer des Unternehmens. Aber es fehlten einfach praxistaugliche Bestimmungen seitens des Bundes, damit die Lkw für die Baubranche, für Transport und Logistik endlich „schnell, sicher und effizient“ eingesetzt werden könnten. Es brauche jetzt zwingend auch einen entsprechenden Rahmen für Förderprogramme, um den Einsatz für die Zukunft auf zuverlässiger Grundlage berechnen und planen zu können – „ansonsten wird das nichts mit der Klimawende“, prophezeit Wasner.

    Mehr Raum für Wasserstofftanks

    Konkret fordert die Paul Group, „stellvertretend für die gesamte Branche der Nutzfahrzeughersteller und Umbauspezialisten“ nun die Zulassung einer Verlängerung der aktuell geltenden maximalen Gesamtlänge für Zugmaschinen sowie der Gesamtzuglänge um 90 Zentimeter. Damit soll der Platz, den die Wasserstofftanks beanspruchen, wieder ausgeglichen werden:

    Zitat
    „Diese zusätzliche Fahrzeuglänge wird dringend benötigt, denn baubedingt können Wasserstofftanks optimal horizontal hinter der Fahrerkabine installiert werden. Eine Integration unter dem Fahrwerk ist aufgrund der Ausmaße der Wasserstofftanks nicht möglich“,

    so Wasner. Für Kunden aus der Transportlogistik jedoch gehöre die Gesamtlänge zu den entscheidenden Faktoren bei der Wahl ihrer Fahrzeuge. „Sie brauchen vergleichbar große Ladeflächen gegenüber konventionellen, mit Diesel-Kraftstoff angetriebenen Fahrzeugen“.

    Mehr Gewicht für batteriebetriebene 4-Achser

    Der zweite Punkt betraf batterieelektrische Lkw wie beispielsweise den Battery Electric Arocs, den die Paul Group entwickelt und auf der Münchner internationalen Baumaschinenmesse Bauma 2022 vorgestellt hat. Das Fahrzeug stößt den Angaben zufolge bereits auf starkes Interesse in der Branche. Bei einem entsprechenden Dieselfahrzeug beträgt das Gesamtgewicht für den 4-achsigen Bau-Lkw 32 Tonnen. Die sechs bis sieben Batterieeinheiten des E-Pendants verringern nun aber durch ihr hohes Gewicht die Zulademöglichkeit, die jedoch nach der aktuellen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nicht kompensiert werden darf.

    Daher plädiere das Unternehmen für eine Mehrgewichtskompensation, damit durch die Anwendung der „emissionsfreien Technologie“ keine Wettbewerbsnachteile entstünden. Eine Kompensation in Höhe von zwei Tonnen existiere bisher nur bis zum 3-achsigen Lkw. „Der klimaneutrale, leise und mit einer entsprechenden Reichweite ausgestattete elektrische Antrieb der Fahrzeuge sollte auch beim 4-Achser Priorität haben und entsprechend praktikabel ermöglicht werden“, heißt es.

    Der bayerische Verkehrsminister Bernreiter dazu:

    Zitat
    „Brennstoffzellen- und Batterie-Antriebe sind zukunftsweisende Möglichkeiten, Lastwägen klimafreundlich anzutreiben. Aktuell wird der uneingeschränkte Einsatz dieser Fahrzeuge durch straßenverkehrsrechtliche Bestimmungen verhindert“.

    Er verspreche, so Bernreiter, Bayern werde sich beim Bund und den anderen Ländern für eine Lockerung der entsprechenden Vorschriften einsetzen, um die alternativen Antriebe zu fördern.

    quelle: https://transport-online.de/news/paul-grou…dern-81068.html

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