Wird Euro 7 stark abgeschwächt?

    • Offizieller Beitrag

    Brüssel beugt sich dem Druck

    Die EU-Kommission will die geplanten neuen Euro 7-Abgasnormen offenbar in einer stark abgeschwächten Form vorlegen. Die Autoindustrie hatte sich gegen eine Verschärfung der gesundheitsschädlichen Grenzwerte von Stickoxiden (NOx) und Feinstaub gewehrt.

    Die neuen Euro 7-Abgasnormen sind von Brüssel augenscheinlich stark verwässert worden. Lieferkettenprobleme „und steigende Kosten aufgrund der zahlreichen Krisen – Coronavirus, Ukrainekrieg und Energieversorgungsprobleme – veranlassten die Kommission, ihren ursprünglichen Ansatz zu überdenken“, meldet das Internetportal Euractiv, das sich auf einen geleakten Entwurf bezieht. Für neue Dieselfahrzeuge sollen danach die gleichen Schadstoffnormen gelten wie für Benziner nach Euro 6. Der Entwurf kollidiert mit von der EU geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität.

    Experten wollten strengere Normen

    Die Präsentation des neuen Grenzwertvorschlags war immer wieder verschoben worden, jetzt soll es am 9. November so weit sein. Derzeit regelt die Abgasnorm Euro 6 wieviel Schadstoffe ein Fahrzeug ausstoßen darf. Die neue Norm Euro 7 könnte wohl frühestens 2025 in Kraft treten. Das von der Kommission beauftrage CLOVE-Expertenkonsortium hatte eine Reihe strengerer Maßnahmen empfohlen, darunter verschärfte Grenzwerte für NOx und Feinstaub. Pro Jahr sterben EU-Angaben zufolge etwa 70.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr.

    Ziel: Kosten für Hersteller senken

    „Angesichts der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Umstände wurde eine letzte Überprüfung vorgenommen, um die aktuelle Situation der Automobilindustrie und der Verbraucher zu berücksichtigen“, heißt es laut Euractiv in dem Kommissionspapier. Die Kommission habe Anpassungen vorgenommen, „um die Bezahlbarkeit von Autos und Lieferwagen zu verbessern“ und die Kosten für die Hersteller zu senken. Umweltverbände kritisieren die EU-Behörde heftig und werten den Vorgang als „Sieg für die Automobilindustrie“. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), war nicht die einzige, die vor vermeintlich weltfremden Beschlüssen gewarnt hatte.

    Vorwurf: Profite mehr wert als Gesundheit

    Die Entscheidung für schwächere Emissionsstandards stelle die Profite „über die Gesundheit von Millionen von Europäern“, kritisierte Anna Krajinska, Managerin bei der Umweltorganisation Transport & Environment. Das Fehlen strenger Standards vor der Umstellung auf komplett emissionsfreie Fahrzeuge im Jahr 2035 werde zu 100 Millionen zusätzlichen umweltschädlichen Autos auf den Straßen führen. „Wenn sie (i.e. die Kommission) den schockierend schwachen Vorschlag für Autos und Lieferwagen nicht verbessern will, sollte man ihn ganz streichen“, fügte sie hinzu.

    Respektlose Entscheidung

    Der Europäische Verbraucherverband BEUC bewertete die Entscheidung der Kommission als „respektlos“. „Das ursprünglich vorgesehene politische Szenario bedeutete einen Preisanstieg von 0,8 Prozent für Benzinfahrzeuge und 2,2 Prozent für Dieselfahrzeuge. Das ist extrem wenig für eine Gesundheitspolitik, die Millionen von Menschen zugutekommt“, sagte BEUC-Referent Robin Loos Euractiv. „Die Autohersteller haben die Preise für Neufahrzeuge in den letzten Jahren um 30 bis 40 Prozent erhöht, um mehr Premiummodelle zu verkaufen“, fügte er hinzu.

    ADAC will schärfere Grenzwerte

    Der ADAC wiederum wollte schärfere Grenzwerte. Aus seiner Sicht sollten weitere Abgase reglementiert werden. „Dazu gehört besonders der unnötige und mit überschaubarem technischem Aufwand begrenzbare Ausstoß des Reizgases Ammoniak (NH3)." Bei den Treibhausgasen sollten neben CO2 auch Methan, das vor allem von CNG-Fahrzeugen ausgestoßen wird, und Distickstoffmonoxid (N20) berücksichtigt werden. Letzteres sei 298mal so klimaschädlich wie CO2. Bei dem zur Diskussion stehenden Gesetzesentwurf zur Abgasverringerung geht es allerdings nicht um CO2-Emissionen. Die Flottengrenzwerte hierzu werden derzeit noch zwischen den EU-Institutionen ausgehandelt.

    quelle: https://www.eurotransport.de/artikel/bruess…e-11215152.html

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    • Offizieller Beitrag

    Verwirrung über die neue Abgasnorm Euro 7. „Die Welt brennt und Brüssel schlägt neue Normen vor”

    Die neue Abgasnorm Euro 7 wird wahrscheinlich nicht so streng werden wie geplant, berichtet das in Brüssel ansässige Portal „Politico“, das Zugang zu dem Entwurf der EU-Gesetzgebung hatte. Eine wesentlich strengere Umweltnorm würde die Produktionskosten und die Fahrzeugpreise erheblich erhöhen, was in Verbindung mit der steigenden Inflation eine zu große Belastung darstellen würde.

    Die neue Euro-7-Abgasnorm soll dazu beitragen, die Feinstaubkonzentration in den europäischen Städten zu senken. Die ursprüngliche Gesetzgebung, die von der Europäischen Kommission vorbereitet wurde, sah unter anderem zusätzliche Klassen wie Euro 7+ für Fahrzeuge vor, die mindestens zehn Prozent weniger Schadstoffe ausstoßen als die Euro-7-Norm vorschreibt oder deren Batterielebensdauer um mindestens zehn Prozent besser ist als die vorgeschriebene. Der Entwurf enthält auch eine Euro 7A-Norm für Fahrzeuge, deren Abgasreinigungssystem angepasst werden kann, um die Emissionen in Umweltzonen weiter zu reduzieren, berichtet das Handelsblatt.

    Laut der Folgenabschätzung der Europäischen Kommission würden sich die die Gesamtkosten der Verordnungen für die Hersteller von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen über diesen Zeitraum nur auf etwa 35,5 Mrd. Euro und für LKW und Busse auf 17,5 Mrd. Euro belaufen.


    Falscher Zeitpunkt?

    Vieles deutet darauf hin, dass die Europäische Kommission keine radikale Senkung der Pkw-Emissionen in der neuen Norm Euro 7 fordern wird – berichtet Politico. Der Gesetzesentwurf zur Festlegung von Grenzwerten für Nicht-CO2-Schadstoffe sieht vor, die Emissionsnormen für Pkw und Kleintransporter auf das gleiche Niveau zu setzen, wie es derzeit für benzinbetriebene Fahrzeuge nach der bestehenden Euro-6-Norm gilt, berichtet das Portal.

    Dies ist ein großer Sieg für die Automobilindustrie, die im kommenden Jahrzehnt keine großen Investitionen in die Verringerung der Schadstoffemissionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren der nächsten Generation tätigen muss – also eine Technologie, die bis 2035 auslaufen soll.

    Zitat
    Angesichts der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage wurde eine letzte Überprüfung vorgenommen“ – teilte die Kommission in ihrer vorläufigen Folgenabschätzung des Euro-7-Gesetzes mit und verwies auf die höhere Belastung der Industrie durch Energie- und Rohstoffkosten.

    „Dies (die geopolitische und wirtschaftliche Situation in Europa – Anm. d. Red.) übt einen noch nie dagewesenen Druck auf die Lieferkette der Automobilindustrie aus und führt zu Problemen mit der Erschwinglichkeit für die Verbraucher im allgemeinen Kontext der hohen Inflation“ – folgt aus dem Entwurf.

    Im Ergebnis will Brüssel die Kosten der Automobilindustrie für die Entwicklung umweltfreundlicherer Motoren angesichts der ab 2035 geltenden Normen „minimieren“ – berichtet Politico.

    Die Autoindustrie setzt sich gegen strenge Euro-7-Normen ein und argumentiert, dass gleichzeitig mit der Notwendigkeit, in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen zu investieren, hohe Kosten für die Entwicklung neuer Technologien anfallen würden.

    Aus Sicht der Industrie brauchen wir Euro 7 nicht, weil es Ressourcen abziehen wird, die wir für die Elektrifizierung ausgeben sollten“ – sagte Carlos Tavares, CEO von Stellantis, auf dem diesjährigen Pariser Autosalon. „Warum begrenzte Ressourcen für etwas so Kurzfristiges einsetzen? Die Industrie braucht das nicht und es ist kontraproduktiv“ – fügte er hinzu.

    Kritik an der strengen Euro-7-Norm kommt auch aus dem Europäischen Parlament. Der CSU-Europaabgeordnete Markus Färber hält den Vorschlag für eine neue Norm für absurd.

    Zitat
    Der Zeitpunkt könnte nicht ungünstiger sein: Die Welt steht in Flammen, die Inflation treibt die Preise in die Höhe, Unternehmen und Bürger leiden unter den steigenden Energiepreisen, und die Kommission schlägt neue Emissionsnormen vor“ – donnert Markus Färber.

    Die Europäische Kommission wird den endgültigen Entwurf voraussichtlich am 9. November dieses Jahres vorlegen.

    quelle: https://trans.info/de/verwirrung-…m-euro-7-311268

    • Offizieller Beitrag

    Euro-7-Verordung: ZDK und GVA fordern Berücksichtigung von e-Fuels

    Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) sehen in e-Fuels wichtigen Anreiz, die gebotene Vielfalt bei den Antriebstechnologien aufrechtzuerhalten.

    Eine Option für neu zugelassene Fahrzeuge, die ausschließlich CO2-neutralen Kraftstoff verbrennen lesen ZDK und GVA de, Entwurf der Europäischen Kommission für eine Euro 7-Verordnung zur Emissionsminderung von Kraftfahrzeugen heraus. Offiziell soll das Papier erst in der kommenden Woche, am 9. November 2022, veröffentlicht werden, allerdings haben bereits verschiedene Medien darüber berichtet, auch die Zeitung Transport.

    In Bezug auf e-Fuel sprechen ZDK und GVA von einem weiteren wichtigen Anreiz, die gebotene Vielfalt bei den Antriebstechnologien aufrechtzuerhalten. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski und GVA-Präsident Thomas Vollmar fordern gemeinsam die verantwortlichen Politiker dazu auf, dass sie dafür sorgen, „dass dieser Punkt in der finalen Euro 7-Verordnung verankert wird“.

    Mit e-Fuels CO2 mindern

    Die beiden Verbände gehen davon aus, dass sich auch über das Jahr 2035 hinaus weder die individuelle Mobilität noch der Liefer- und Schwerlastverkehr ohne Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb realisieren lässt. Mit klimaneutral hergestellten synthetischen Kraftstoffen könnten diese Fahrzeuge umweltfreundlich betrieben werden. Die beiden Verbandspräsidenten erklären übereinstimmend:

    Zitat
    „Zahlreiche Regionen unserer Erde bieten die Möglichkeit, auf Basis unerschöpflicher Wind- und Sonnenenergie große Mengen Wasserstoff und E-Fuels klimaneutral zu produzieren. Wir benötigen diese Technologien, um das Ziel der CO2-Minderung im Straßenverkehr möglichst schnell zu erreichen. Bereits heute könnten die Bestandsfahrzeuge mit Kolbenmotoren dazu ihren Beitrag leisten. Die potenziellen Hersteller dieser Kraftstoffe brauchen jedoch planbare Rahmenbedingungen, um die wirtschaftliche Erzeugung dieser Produkte in großen Mengen angehen zu können.“

    Zukunft für Konventionelle

    Viele Menschen würden sich auch in der ferneren Zukunft mit ihren konventionell angetrieben Automobilen bewegen müssen, um das tägliche Leben und Arbeiten planbar zu gestalten. Auch für diese Menschen seien bezahlbare Angebote für klimaneutrale Mobilität unabdingbar.

    „Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen, in der alle diejenigen Menschen abgehängt zu werden drohen, die aus den unterschiedlichsten Gründen keinen Zugang zur E-Mobilität bekommen“, betonen Karpinski und Vollmar.


    quelle: https://transport-online.de/news/euro-7-ve…uels-77465.html

    • Offizieller Beitrag

    Euro 7-Norm: EU-Kommission veröffentlicht ihren Vorschlag

    Die Europäische Kommission hat heute offiziell ihren Vorschlag zur Euro 7-Norm vorgelegt. Gelten soll die Vorschrift für alle Fahrzeuge, auch für die elektrischen.

    Die Euro-7-Norm soll die Luftverschmutzung in Europa auf null reduzieren, Fahrzeuge für die Verbraucher erschwinglich zu halten und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu fördern. Sie gilt für Pkw, Transporter, Lkw und Busse. Allerdings gibt es einen nach Fahrzeuggröße gestaffelten Zeitplan: Stimmen Europäisches Parlament und die Mitgliedstaaten im Rat zu, tritt die neue Verordnung am 1. Juli 2025 für neue leichte Nutzfahrzeuge (Pkw und Transporter) und am 1. Juli 2027 für neue schwere Nutzfahrzeuge (Lkw und Busse) in Kraft.

    Die Euro-7-Norm werde die erste weltweite Emissionsnorm sein, die über die Regulierung der Auspuffemissionen hinausgehe, teilt die EU-Kommission in einer Pressemeldung stolz mit. Es würden zusätzliche Grenzwerte für Partikelemissionen von Bremsen und Vorschriften für Mikroplastikemissionen von Reifen festgelegt.

    Zitat
    „Wir können keine Gesellschaft akzeptieren, in der die Belastung durch Luftverschmutzung allein in der EU-27 jährlich für mehr als 300.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich ist“, sagte die für die Wettbewerbspolitik zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin Margrethe Vestager. „Die neuen Vorschriften werden uns helfen, sauberere Luft zu atmen und den Sektor grüner und widerstandsfähiger zu machen. Wir müssen an dem Ziel des europäischen Green Deal festhalten und weltweit Maßstäbe setzen.“

    Der Straßenverkehr sei die größte Quelle der Luftverschmutzung in den Städten. Daher soll die neue Euro-7-Norm dafür sorgen, dass Pkw, Lieferwagen, Lastkraftwagen und Busse unter realen Fahrbedingungen, die die Situation in Städten mit den größten Luftverschmutzungsproblemen besser widerspiegeln, „viel sauberer sind, und zwar für einen viel längeren Zeitraum als nach den derzeitigen Vorschriften“. Während die CO2-Emissionsvorschriften die Einführung von emissionsfreien Fahrzeugen vorantreiben werden, will die Kommission mit Euro 7 dafür sorgen, dass alle Fahrzeuge auf Europas Straßen viel sauberer sind.

    Im Jahr 2035 werden alle in der EU verkauften Pkw und Kleintransporter keine CO2-Emissionen mehr aufweisen. Im Jahr 2050 werden jedoch voraussichtlich mehr als 20 Prozent der Pkw und Lieferwagen und mehr als die Hälfte der schwereren Fahrzeuge auf unseren Straßen weiterhin Schadstoffe aus dem Auspuff ausstoßen. Auch batteriebetriebene Elektrofahrzeuge verursachen nach wie vor Schadstoffe durch Bremsen und Mikroplastik aus Reifen. Genau diese Emissionen soll die Euro-7-Norm verringern und dabei gleichzeitig die Fahrzeuge für die Verbraucher erschwinglich halten.

    Die neuen Anforderungen basieren auf den Euro-7-Normen:

    Der Vorschlag ersetzt die bisher getrennten Emissionsvorschriften für Pkw und Transporter (Euro 6) sowie für Lkw und Busse (Euro VI). Mit der Euro-7-Norm werden die Emissionsgrenzwerte für alle Kraftfahrzeuge – Pkw, Lieferwagen, Busse und Lkw – in einem einzigen Regelwerk zusammengefasst. Sie ist kraftstoff- und technologieneutral. Es gelten dieselben Grenzwerte, unabhängig davon, ob das Fahrzeug mit Benzin, Diesel, Elektroantrieb oder alternativen Kraftstoffen betrieben wird.

    Das steht im Kommissionsvorschlag:

    • Fahrbedingungen erweitert: Das Spektrum der Fahrbedingungen, die von den Emissionsprüfungen auf der Straße erfasst werden, wird erweitert. Die verschiedenen Bedingungen, denen Fahrzeuge in ganz Europa ausgesetzt sein können, einschließlich Temperaturen von bis zu 45°C oder Kurzstreckenfahrten, sollen damit erfasst werden.
    • Aktualisierung und Verschärfung der Grenzwerte für Schadstoffemissionen: Die Grenzwerte für Lastkraftwagen und Busse werden verschärft, während die niedrigsten bestehenden Grenzwerte für Pkw und Kleintransporter nun unabhängig von dem vom Fahrzeug verwendeten Kraftstoff gelten werden. Die neuen Vorschriften legen außerdem Emissionsgrenzwerte für bisher nicht geregelte Schadstoffe fest, wie für Stickoxidemissionen schwerer Nutzfahrzeuge.
    • Regulierung der Emissionen von Bremsen und Reifen: Die Euro-7-Normen werden über die Regulierung der Auspuffemissionen hinausgehen und zusätzliche Grenzwerte für Partikelemissionen von Bremsen und Vorschriften für Mikroplastikemissionen von Reifen festlegen. Diese Vorschriften werden für alle Fahrzeuge gelten, auch für Elektrofahrzeuge.
    • Sicherstellen, dass neue Autos länger sauber bleiben: Alle Fahrzeuge müssen die Vorschriften länger als bisher einhalten. Die Einhaltung der Vorschriften für Pkw und Lieferwagen wird bis zum Erreichen von 200.000 Kilometern und einem Alter von zehn Jahren überprüft. Damit verdoppeln sich die Dauerhaltbarkeitsanforderungen, die unter den Euro 6/VI-Vorschriften gelten (100.000 Kilometer und 5 Jahre). Ähnliche Erhöhungen werden auch für Busse und Lastkraftwagen gelten.
    • Förderung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen: Die neuen Vorschriften regeln die Dauerhaltbarkeit der in Pkw und Transportern eingebauten Batterien. Damit will die Kommission einerseits das Vertrauen der Verbraucher in Elektrofahrzeuge stärken und andererseits erreichen, dass die Batterien eines Fahrzeugs länger halten.
    • Volle Nutzung der digitalen Möglichkeiten: Die Euro-7-Vorschriften sollen sicherstellen, dass Fahrzeuge nicht manipuliert werden und dass die Emissionen von den Behörden auf einfache Weise kontrolliert werden können. Dazu werden Sensoren im Inneren des Fahrzeugs eingesetzt werden, die die die Emissionen während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeugs zu messen.

    Im nächsten Schritt wird die Kommission ihren Vorschlag dem Europäischen Parlament und dem Rat im Hinblick auf seine Annahme durch die Mitgesetzgeber vorlegen.


    quelle: https://transport-online.de/news/euro-7-no…hlag-77696.html

    • Offizieller Beitrag

    Reaktionen auf EU-Pläne: Kritik an geplanter Euro-7-Norm

    Die EU-Kommission will strengere Grenzwerte für Fahrzeug-Emissionen einführen. Die Kritik an den Plänen zur neuen Abgasnorm Euro 7 fällt teilweise sehr deutlich aus.

    Neufahrzeuge, die auf Europas Straßen fahren, sollen in Zukunft sauberer werden. Dazu hat die EU-Kommission einen Vorschlag für Pkw, Transporter, Lkw und Busse vorgelegt: die Euro-7-Norm. Sie soll unter anderem dazu beitragen, die Luftverschmutzung auf Null zu reduzieren.

    Kritik an diesen Plänen kommt einerseits von Umweltverbänden und den Grünen. Sie bemängeln, dass die Grenzwerte von Autos weniger stark reguliert werden, als teils gefordert worden war. Konkret sollen etwa Dieselautos künftig 60 statt 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstoßen dürfen - für Benziner ändert sich an diesem Grenzwert nichts. „Es ist völlig unverständlich, warum die Kommission mit so laxen Grenzwerten mithilft, Autos unnötig dreckig zu belassen“, kritisierte Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup. „Damit spielt die Kommission mit der Gesundheit von Millionen von Europäern“, sagte Bas Eickhout, der den Vorschlag für die europäischen Grünen verhandeln wird.

    Kritisch äußert sich andererseits auch die Autoindustrie: „Der Nutzen des Kommissionsvorschlags für die Umwelt ist sehr begrenzt, während er die Kosten der Fahrzeuge stark erhöht“, sagte der Präsident des Verbands der europäischen Autohersteller und BMW-Chef Oliver Zipse. Den Vorschlägen zufolge müssten die Grenzwerte auch unter strengeren Bedingungen eingehalten werden als bislang. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) spricht davon, dass die Vorgaben für Autos zeitlich nicht umsetzbar seien. Bei Nutzfahrzeugen sei dies technologisch kaum realisierbar. „Der heute veröffentlichte Vorschlag der EU-Kommission setzt nicht auf Ausgewogenheit und Machbarkeit, sondern auf unrealistische Extrem-Ziele“, sagte Präsidentin Hildegard Müller.

    Extreme Verschärfung der Vorgaben für Lkw

    Auch die Union zeigt sich wenig begeistert von dem Vorhaben: „Gerade für Lkw ist dieser Vorschlag fast zehn Mal strenger als bisher unter Euro 6“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament Jens Gieseke. „So verteuern wir Logistik und sämtliche Lieferketten, die auf den Transport auf der Straße angewiesen sind.“ Die FDP kritisiert den Beschluss ebenfalls mit deutlichen Worten: „Der Vorschlag der Kommission über die Euro-7-Regulierung ist insgesamt untauglich“, sagte Jan-Christoph Oetjen, Vizevorsitzender des Verkehrsausschusses im EU-Parlament. Es gebe keine ausreichenden Anreize, dass klimaneutrale alternative Kraftstoffe und E-Fuels anders berücksichtigt würden als herkömmliche Kraftstoffe. „Alternative Kraftstoffe sind unverzichtbar für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors.“

    Neu ist dem Vorschlag der EU-Kommission zufolge auch, dass Fahrzeuge die neuen Werte länger einhalten müssten als bisher. Bei Autos und Transportern wären das etwa zehn Jahre und 200.000 Kilometer Fahrstrecke - doppelt so viel wie bislang. Das geht dem europäischen Verbraucherschutzverband Beuc nicht weit genug. Dies werde dazu führen, dass Besitzer von Fahrzeugen aus zweiter oder dritter Hand am Ende das Nachsehen hätten.

    Der Straßenverkehr ist nach Angaben der EU-Kommission die größte Quelle für Luftverschmutzung in Städten. Schätzungen zufolge hat die Feinstaub- und Stickoxid-Verschmutzung durch den Straßenverkehr 2018 in den EU-Staaten und Großbritannien etwa 70.000 vorzeitige Todesfälle verursacht. (sn/dpa)

    quelle: https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/tr…-7-norm-3278589

    • Offizieller Beitrag

    Euro 7: IRU sieht noch viele offene Fragen

    Der Dachverband der Straßentransportwirtschaft IRU hat den Entwurf der EU-Kommission zu Euro-7 „mit Vorsicht“ begrüßt und einige kritische Punkte benannt.

    Für Lkw und Busse soll Euro 7 ab 2027 gelten, wie die VerkehrsRundschau berichtete. Die IRU betonte nun, dass der Weg zur Kohlenstoffneutralität mehrere Dekarbonisierungsoptionen umfassen müsse und neben Wasserstoff und batteriebetriebenen schweren Nutzfahrzeugen auch der Verbrennungsmotor eine Option bleiben müsse. Daher unterstütze die IRU die Bemühungen der Europäischen Kommission, weiterhin Lösungen zur Verringerung der Schadstoffemissionen von Fahrzeugen vorzuschlagen, die auf allen Technologien, einschließlich des Verbrennungsmotors, basieren.

    Man sei gleichzeitig in Sorge darüber, dass die strengen Normen des Euro-7-Vorschlags in einigen Fällen eine völlige Überarbeitung der Fahrzeuge erfordern könnten, was mit erheblichen Kosten verbunden wäre, die laut IRU in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Vorteilen stehen.

    „Wenn der Euro-7-Vorschlag nicht das richtige Gleichgewicht zwischen den strengen Vorschriften, den damit verbundenen Kosten und dem zusätzlichen Umweltnutzen herstellt, könnte er die Hersteller davon abhalten, neue Technologien zu entwickeln, oder die Betreiber davon abhalten, sie zu kaufen. Dies wird nicht dazu beitragen, mehr saubere Fahrzeuge auf die Straße zu bringen“, sagte die IRU-Vertreterin Raluca Marian.

    Einbeziehung von Reifen und Bremsen mit Fragen verbunden

    Auch der Einbeziehung von Reifen und Bremsen in den Geltungsbereich der Euro-7-Vorschriften stehe man skeptisch gegenüber, so die IRU. Dem Vorschlag fehle es an Klarheit über das Zusammenspiel zwischen Hauptkomponenten, wie dem Motor, und Randteilen, wie Reifen und Bremsen, bei der Einstufung eines Fahrzeugs als Euro 7.

    „Könnte ein Transportunternehmer ein Euro-7-Fahrzeug kaufen und ein Jahr später gilt das Fahrzeug nicht mehr als Euro-7-Fahrzeug, weil abgenutzte Reifen durch Reifen einer anderen Qualität ersetzt wurden? Würde dies bedeuten, dass ein Fahrzeug aufgrund der Abnutzung einiger Teile nicht mehr in eine städtische Umweltzone einfahren kann?“, so die Frage von Raluca Marian, die hinzufügte: „Unternehmen brauchen Rechtssicherheit, um Investitionen zu tätigen. Wir erwarten, dass die Euro-7-Vorschriften in diesen Punkten pragmatisch und klar sind.“

    Positiv zu vermerken sei, dass Euro 7 die Prüfverfahren vereinfachen und die Effizienz von Fahrern und Transportunternehmen durch die verstärkte Digitalisierung im Zusammenhang mit der kontinuierlichen Emissionsüberwachung verbessern soll. Der Zugang zu fahrzeuginternen Daten zum Zweck dieser Überwachung sei jedoch noch vage und müsse in den kommenden Rechtsvorschriften geklärt werden, so die IRU.

    quelle: https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/tr…-fragen-3279181

    • Offizieller Beitrag

    Autohersteller über die neue Abgasnorm Euro 7: „Sie wird den Übergang zum emissionsfreien Transport verlangsamen”

    Der Verband der europäischen Automobilhersteller hat eine Erklärung zum Vorschlag der Europäischen Kommission für eine neue Euro-7-Abgasnorm abgegeben, in der er seine Besorgnis über die Emissionsreduktionsziele für alle Fahrzeuge geäußert hat. Laut ACEA wird in den neuen Vorschriften die Frage des geplanten Übergangs zu emissionsfreien Fahrzeugen völlig „ignoriert”.

    Zitat
    Um die Euro-7-Norm zu erfüllen, müssen die Lkw-Hersteller erhebliche finanzielle und technische Ressourcen von batteriebetriebenen Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen auf Verbrennungsmotoren umstellen. Dies wird ernsthafte Auswirkungen auf unseren Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen haben. Das ist nicht gut für das Klima, die Gesundheit der Menschen und die Industrie”, sagte Martin Lundstedt, Geschäftsführer der Volvo Group und Vorsitzender des Nutzfahrzeugausschusses bei ACEA.

    „Die Entscheidungsträger sollten sich auf Maßnahmen konzentrieren, die die Erneuerung des Fuhrparks beschleunigen, wobei Investitionen in emissionsfreie Fahrzeuge Vorrang haben sollten, da diese einen weitaus größeren Einfluss auf die Luftqualität und die CO2-Reduzierung haben werden”, fügte Lundstedt hinzu.

    Euro 7 – sehr kompliziert und teuer

    Die Organisation ist auch besorgt, dass das Euro-7-Gesetzespaket wahrscheinlich nicht vor Mitte 2024 fertig sein wird, insbesondere angesichts der langen Liste zusätzlicher Tests, die der Brüsseler Vorschlag enthält und die noch genau definiert werden müssen. Daher sind die vorgeschlagenen Umsetzungstermine (Juli 2025 für Pkw und Transporter und Juli 2027 für Lkw) nach Ansicht des Verbands unrealistisch. Das Hindernis besteht darin, dass eine große Anzahl von Fahrzeugmodellen und -varianten vor diesen Terminen entwickelt, konstruiert, getestet und genehmigt werden muss. Unter diesen Umständen kann Euro 7 sehr kompliziert und kostspielig sein, betont ACEA in einer offiziellen Erklärung.

    Der Herstellerverband kritisiert auch die Einbeziehung von Partikeln aus anderen Quellen als Abgasen – also aus Bremsen und Reifenabrieb – in die Normen.

    Eingeschränkter Nutzen

    Laut ACEA sind die aktuellen EU-Normen Euro 6/VI die umfassendsten und strengsten Normen für Emissionen (wie NOx und Feinstaub) weltweit.

    Zitat
    Die Automobilindustrie nimmt die Reduzierung von CO2- und Schadstoffemissionen sehr ernst. Letztes Jahr haben wir einen sehr konstruktiven Vorschlag für eine neue Euro-7-Norm gemacht, die eine deutliche Reduzierung der angestrebten Schadstoffe und damit eine Verbesserung der Luftqualität bewirken würde”, erklärte Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender von ACEA und Geschäftsführer von BMW, in der Mitteilung der Organisation.

    „Leider sind die Umweltvorteile des Vorschlags der Europäischen Kommission sehr begrenzt. Gleichzeitig erhöht er die Kosten der Fahrzeuge erheblich. Der Schwerpunkt liegt auf extremen Fahrbedingungen, die im wirklichen Leben kaum eine Rolle spielen.”, fügte Zipse hinzu.

    quelle: https://trans.info/de/abgasnorm-e…angsamen-314005

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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