Megaauflieger: Kögel löst Außenhöhenproblem
Kögel liefert einen Megaauflieger mit drei Meter Innenhöhe – und
ohne die üblichen acht Zentimeter Toleranz abzuziehen. So sollen
Höhenkontrollen kein Problem sein.
Gerade Österreicher und Schweizer Kontrollbeamten sollen Meister in
der Höhenkontrolle sein. Gerne nehmen sie Megaauflieger unter die Lupe,
weil sie wissen, dass diese über der Sattelplatte gemessen einige
Zentimeter höher bauen als die gesetzlich festgelegten vier Meter
Außenhöhe. Saftige Bußgelder sind die Folge – und verärgerte Fahrer und
Unternehmer. Bislang sind sie weitgehend ohnmächtig. Die Auftraggeber
gerade aus der Automobilindustrie fordern drei Meter Innenhöhe ein, was
bislang immer eine Außenhöhe von 4,06 bis 4,08 Meter bedingte. Deutsche
Beamte drücken in Kenntnis der Zwickmühle meist ein Auge zu. Nun will
Kögel Abhilfe schaffen, als erster Hersteller in Deutschland, wie man
dort gerne behauptet. Indes hat Schwarzmüller knapp hinter der deutschen
Grenze seit geraumer Zeit ein ähnliches Fahrzeug in petto.
Kögel-Pluspunkt: Das Gewicht
Dessen ungeachtet bietet das Kögel-Produkt auch gegenüber dem
Schwarzmüller-Pendant einen Vorteil. Mit 6,5 Tonnen steht der
Burtenbacher deutlich leichter auf der Waage, den eigenen Standardmega
überbietet man nach Angaben von Technikchef Thomas Eschey gerade mal um
knapp 200 Kilo. Das Rezept: Man nehme den Rahmen des Standard-Megas vom
Heck bis zu den Stützwinden und setze dort einen superflachen Hals mit
55 Millimeter Bauhöhe statt 90 Millimeter an. Dass dabei die Solidität
nicht flöten geht, dafür sorgen Längsträger, die im Halsbereich extra
breit ausgeführt sind und durch V-förmig angebrachte Diagonalträger
unterstützt werden. Vom Laderaum aus schön zu erkennen, weil der
Holzboden nur zwischen den Trägern verlegt ist. Um jeden Millimeter Höhe
wird hier gekämpft. Im Gegensatz dazu setzt Schwarzmüller auf ein
massives durchgängiges Stahlblech im Hals, was eben jenes Mehrgewicht
mit sich bringt. „Wir haben wie im Flugzeugbau durch Lastpfadoptimierung
auf jedes Gramm Material verzichtet, wo eben möglich“, erklärt Eschey.
Eine weitere Änderung ergibt sich im Bereich der Radkästen. Auch hier
liegt obenauf eine Stahlplatte und kein Holzboden mehr.
Fünf Prozent mehr Durchbiegung als beim Standard-Mega
Selbst aus dem Aufbau haben die Kögel-Mannen noch ein paar Kilo
herausgeholt. Der Mühen Lohn ist ein Preis, der laut Hersteller im
mittleren vierstelligen Bereich über dem des herkömmlichen Megas liegt,
der nach wie vor verfügbar ist. Einschränkungen im Handling soll es
indes keine geben. „Beladen umsatteln ist kein Problem“, behauptet
Eschey. Wir haben unter Last gerade mal fünf Prozent mehr Durchbiegung
als beim Standard-Mega. Auch die Zurrpunkte bleiben erhalten, selbst
wenn der Lochaußenrahmen im Bereich des Hals unterbrochen ist und hier
andere Zurrösen als bisher üblich zum Einsatz kommen. Auch sie sollen
laut dem Technikchef 2.500 Dekanewton halten. Ein
Ladungssicherungszertifikat nach DIN 12642 XL für verschiedene
Ladungstypen ist Serie, gegen Aufpreis gibt es DCE 9.5 obendrein. Im
Aufbau bleibt es bei bewährten Zutaten wie dem Autocar-Schiebeverdeck,
dem mechanischen, Gasdruckfeder unterstützten Hubdach und Heisterberg
Liftmaster-Seitenrungen. Der Mega rollt auf 445/45-R-19,5-Reifen. Andere
Dimensionen sind nicht zu haben. Selbst bahnverladbar soll der Mega
sein. „P400-Einstufung ist kein Problem“, sagt Eschey. Indes könnte es
an der Zugmaschine haken. 910 Millimeter sind nötig, damit das Dach bei
vier Metern verharrt. Bislang bietet das nur Mercedes an, allerdings
sollen laut dem Kögel-Mann zwei weitere Marken bald gleichwertige
Lowliner anbieten. Dann werden die Schweizer und Österreicher Beamten
bald auf die Einnahmen aus Höhenkontrollen verzichten müssen.
Weitere Neuerungen
Kögel marschiert stramm weiter. So zeigten die Burtebacher ein
40-Fuß-Containerchassis in einer Multiplex-Variante. Das ist mit
Heckauszug und auch mit Frontausschub sowie mit Schlittenchassis zu
haben – Eigengewicht ab 5,1 Tonnen. Und nach acht Jahren Abstinenz soll
im Oktober der eigene Kipper fertig sein. Technikchef Eschey will noch
nicht zu viel verraten. Fest steht, es wird zunächst eine
24-Kubikmeter-Mulde geben und ein dreiachsiges Fahrgestell. Weitere
Varianten sollen folgen. Der optimierte Kühlauflieger soll ebenfalls im
Herbst in den Markt eingeführt werden.
Quelle:https://trucker-forum.at/www.eurotransport.de