Ein Wochenende mit dem Renault Kadjar

  • Bei unserem heurigen Feuerwehrball hatte ich ein Wochenende mit dem neuen Renault Kadjar gewonnen. Und was eignet sich besser zum Testen als ein Wochenende wo man reichlich km macht.

    So sieht das Teil aus:

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    Copyright der Bilder liegt bei Renault.co.uk

    Also prinzipiell gilt aus meiner Sicht zu sagen dass rein vom Fahrcomfort ja kaum ein Unterschied zwischen den Marken liegt. Ja mag sein wenn man beispielsweise einen Dacia mit einem BMW vergleicht...

    Ich hatte zum Testen einen 130-PSigen TurboDiesel mit 6-Gang-Getriebe und zuschaltbarem Allrad. Ich bin an dem Wochenende knappe 600km gefahren, wobei ein Teil in die Südsteiermark und ein Teil nach St. Pölten-Land war.

    Zur Ausstattung:

    Hubraum: 1598 cm³
    PS: 130
    Kraftstoff: Diesel
    Getriebe: 6-Gang manuell
    Antrieb: 2/4WD

    Aktives Notbremsassistenz-System
    Toter-Winkel-Warner
    Handsfree-Parking
    Fernlichtassistent
    Spurhaltewarner
    Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsalarm
    Innenspiegel automatisch abblendend
    Panoramadach
    Multifunktionslenkrad
    Regen- und Lichtsensor
    2-Zonen-Klimaautomatik
    LED Pure Vision Scheinwerfer
    Handsfree Keycard (Schlüsselloses Zugangs- und Startsystem mit Komfort-Start-Funktion)
    Tempomat
    Konfigurierbares Kombiinstrument mit 7" TFT-Anzeige
    uvm.

    Also prinzipell gibt's nicht viel zu sagen, denn wie anfangs schon erwähnt gibt's meiner Meinung nach, nicht viel Unterscheid was den reinen Fahrcomfort angeht.

    Es gibt allerdings ein paar Punkte wo ich leider doch Kritik ausüben muss. Das sind auf der einen Seite sicherlich Kleinigkeiten, auf der anderen Seite jedoch finde ich es in der Preisklasse nicht akzeptabel. Der Kadjar kostet in der Ausstattungsvariante €34.090,-

    Die gröbsten Mängel meiner Meinung nach sind das Multifunktionslenkrad mit dem Bedienteil für Radio/USB/AUX und die, laut Herstellerangaben, automatische Türverriegelung während dem Fahren.

    Das Bedienelement für das Radio bzw. externe Quellen liegt so beschissen hinter dem Lenkrad, dass man bei "geradeaus-Stellung" des Lenkrads keinen Sichtkontakt darauf hat. Wenn man nun während dem Fahren schauen muss wo die richtige Taste ist, ist man um vielfaches mehr vom Verkehr abgelenkt als wenn man auf das große Display schaut.

    Bei der automatischen Türverriegelung habe ich bewusst "laut Herstellerangaben" geschrieben, da die Automatik warum auch immer nicht funktioniert hat. Manuell konnte man allerdings problemlos verriegeln.

    Spielereien wie Panoramadach, Toter-Winkel-Warner, Spurhalteassistent etc. sind nett, ob jetzt allerdings sinnvoll oder nicht bleibt jedem alleine zu entscheiden. Die Funktion Handsfree-Parking ist meiner Meinung nach schwerstens Verkehrsbehindernd da man, wenn man auf Parkplatzsuche ist, und die Funktion aktiviert ist, nur mehr mit maximal 10 km/h fahren darf. Und ich stell mir das jetzt noch nicht mal auf einer belebten Straße vor, sondern z.B. bei mir zu Hause in einer Einbahn wo vielleicht 10 Fahrzeuge die Stunde fahren... aber wenn da vor mir einer mit max. 10 km/h fährt, würd ich glaub ich dezent auszucken....

    Den automatisch abblendenden Innenspiegel sowie den Fernlichtassistenten konnte ich, aufgrund keiner Nachtfahrt, nicht testen. DIe LED-Beleuchtung allerdings ist schwerstens zu empfehlen, da selbst bei diffusen Lichtverhältnissen eine deutliche Verbesserung sichtbar ist und ich bin mir nicht sicher, ob die LED-Technologie nicht sogar besser als die Xenon-Technologie ist.

    Die Funktion "Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsalarm" welche auch mit dem Tempomat gekoppelt werden kann, ist in meinen Augen absolut unnötig, da man dafür ca. alle 500m ein Verkehrszeichen benötigen würde. Wenn man also zum Beispiel auf eine Bundesstraße abbiegt, und dort kein Verkehrszeichen steht, weiß das System nicht, wie schnell man dort fahren darf. Ebenso wenn man aus einer Ortschaft ausfährt und man sich danach auf einer Bundesstraße befindet, weiß das System ebenso nicht wie schnell man fahren darf. Der klassische Tempomat funktioniert im großen und ganzen so wie er soll und auch zuverlässig, einziges Manko, wenn man dem Tempomat einen größere Geschwindigkeitsreduktion einstellt (z.B. von 148 auf 130 km/h) hat man im Fahrzeuginneren nicht das Gefühl dass eine Verzögerung stattfindet, sondern eher, dass die Technik das Fahrzeug ausrollen lässt.

    Zum Thema Verbrauch ist zu sagen dass laut Hersteller folgende Angaben gemacht sind:

    städtisch: 5,5 l/100km
    außerstädtisch: 4,6 l/100km
    durchschnittlich: 4,9 l/100km

    tatsächlich habe ich einen Verbrauch von 7,1 l/100km erreicht

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    Was mich allerdings an dem Zusammenspiel Motorisierung-Verbrauch-Tempomat allerdings wirklich stört, ist die Tatsache dass ich heute am Knoten Steinhäusl Fahrtrichtung Graz bei Vollgas (16 l/100km Momentanverbrauch) eine schlechtere Beschleunigung hatte, als mit einem vollbeladenen 16-Tonner und dann beim darauffolgendem Bergabfahren mittels Tempomat und eingestellten 148 km/h ein Momentanverbrauch von 3-5 l/100km nötig war. Ich bin der Überzeugung dass das Gefälle groß genug wäre, um verbrauchslos rollen zu können.

    Alles in allem muss man sagen, dass der Renault Kadjar ein optisch gelungener SUV ist, in dem meiner Meinung nach noch einige Kinderkrankheiten stecken. Und wenn man bei angenehm hohen Einstieg und riesigem Panoramadach, auf Kofferaumvolumen und auf möglicherweise nicht 100%-ig ausgeklügelte Technik verzichten kann, dann wird man mit dem Renault Kadjar sicherlich glücklich werden.

  • einziges Manko, wenn man dem Tempomat einen größere Geschwindigkeitsreduktion einstellt (z.B. von 148 auf 130 km/h) hat man im Fahrzeuginneren nicht das Gefühl dass eine Verzögerung stattfindet, sondern eher, dass die Technik das Fahrzeug ausrollen lässt.

    Du machst bei diesem Kritikpunkt einen Fehler,, über den sehr viele Berufskraftfahrer stolpern...
    Setz das Ding nicht mit einem Lkw gleich...verringerst du den tempomat beim Schwerfahrzeug, dann versucht dieses, die gesetzte Geschwindigkeit mittels retarder as soon as possible, zu erreichen.
    Ein Pkw hat keinen retarder, und die Betriebsbremse darf, ausgenommen beim Notbremsassistent, nicht eingreifen.
    Das "ausrollen" hat jedes Auto....mein Touran (ca. 40t €), der E-klasse meines Opas (ca. 80t€), wie auch der A8 eines guten Freundes (ca. 120t€)...sogar der Lamborghini Huracan eines Bekannten (256t €) folgt diesem Prinzip...

    Berichtigt mich..aber im Pkw wär mir nie etwas anderes bis jetzt aufgefallen...Marken & Preis-Unabhängig.

    Ansonsten...naja..um den Preis...kauf ich mir lieber ein Auto :laugh:
    Aber gratis zum probieren...ganz ok oder? :think:

  • mag sein dass ich vielleicht wirkich "zu verwöhnt" bin vom LKW, aber wieso hab ich dann bei einer veringerung um 4-6 km/h eine deutlich spürbare Verzögerung, und darüber hinaus nicht mehr?

    Was das nicht eingreifen in die Betriebsbremse angeht, weiß ich nicht ob du da mittlerweile nicht auf dem Holzweg bist. Der Vater von meinem Schwager hat sich den neuen Skoda Superb gekauft, und angeblich kann der mittels Automatik, Tempomat und Abstandsautomatik im Stadtverkehr bis zum Stillstand abbremsen und auch automatisch wieder anfahren...

    Obs wirklich so Autotomatisch funktioniert wie es sich anhört sei jetzt mal dahingestellt.

    Ansonsten teile ich deine Meinung dass ich mir um den Preis lieber was anständiges zulegen würde :D

    Der immense Usus exterritorialer Vokabeln in der germanistischen Linguistik ist mit dezidiertem Fanatismus auf das maximale Minimum zu reduzieren!

  • Abstandstempomat MUSS logischerweiße ins Bremssystem eingreifen...sonst würd das ganze ja am Sinn vorbeigehen.
    Die Rede war aber von einem reinen Tempomat...
    Bei 148km/h bremst dich alleine schon der Luftwiderstand von dem Pkw runter.das sind dann deine 4-6km/h die du spürst..in Wirklichkeit rollt er aber nur aus. Suv-->Luftschlüpfrigkeit-->Katastrophe..
    E wissen...Luftwiderstand wächst mit der Geschwindigkeit exponentiell...

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