Logistik. Hohe Steuern, hohe Löhne, wenig Fahrer: Weil die Aussichten in Österreich nicht gerade rosig sind, melden immer mehr österreichische Unternehmen ihre LKW im Ausland an.
Wien. 2009 war jeder dritte österreichische Fernverkehr-Lkw ausgeflaggt, also im Ausland angemeldet. Mittlerweile ist es bereits jeder zweite schwere Lastwagen. Laut einer Studie der TU Wien soll es nächstes Jahr erstmals mehr Transit-Lkw von österreichischen Betreibern mit ausländischer als mit inländischer Zulassung geben. Die Gründe dafür sind primär niedrigere Steuern und Löhne in Osteuropa und zusehends auch der Fahrermangel in Österreich.
Die Güterbeförderer hoffen darauf, dass die Politik die Alarmzeichen hört und beim Verkehr weg von der Verlagerung auf eine Transportform hin zu einem verkehrsträgerübergreifenden Ansatz kommt. Und Beschränkungen wie zum Beispiel sektorale Fahrverbote überdenkt. Und Kostenwahrheit einführt, denn derzeit würde der Lkw andere Bereiche querfinanzieren, so Alexander Klacska, Spartenobmann Transport/Verkehr in der Wirtschaftskammer. Demnach entfalle nur ein Viertel der externen Kosten des Verkehrs auf den Güterverkehr.
Klacska beklagt auch teilweise illegale Konkurrenz aus dem Osten, die zusehends den Zustelldienst mit Klein-Lkw betrifft. Obwohl es hier klare rechtliche Einschränkungen gäbe sei es sehr schwer etwaige Vergehen zu ahnden. Klacska würde hier gerne die Verlader mehr in die Pflicht nehmen, ähnlich wie bei der Regelung mit Subfirmen im Baugewerbe.
(APA)
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