Weiterhin Schneechaos in Ungarn

  • Einsatzkräfte montieren Leitplanken ab

    Seit Donnerstag herrscht auf Ungarns Straßen aufgrund des Wintereinbruchs Verkehrschaos. Tausende Menschen saßen in der Nacht auf Freitag auf Straßen und Autobahnen in ihren Autos fest. Sie standen zum Teil zwölf Stunden lang ohne Essen und Trinken auf der Autobahn von Budapest nach Wien (M1) im Stau und kamen nicht voran.

    Schneeverwehungen, Unfälle und querstehende Lkws brachten auch in Richtung Zagreb (M7) den Verkehr zum Erliegen. „Den Leuten geht mittlerweile schön langsam der Sprit aus. Viele Ehefrauen und -männer rufen bei uns an und machen sich Sorgen. Bei uns läutet permanent das Telefon“, so ein Sprecher des ÖAMTC zur APA. Zudem haben sich seit Donnerstag mehrere Unfälle ereignet.

    Verkehr Richtung Wien steht still

    Die Verkehrsteilnehmer hatten mit dem sturmartigen Wind und den starken Schneeverwehungen zu kämpfen. Sowohl die M1 als auch die M7 waren Freitagvormittag gesperrt. Auf der M1 zwischen Budapest und Györ entfernen Hilfskräfte am Freitag Leitplanken, um den lahmgelegten Verkehr umzuleiten. In Richtung Wien stand der Verkehr zwischen Babolna und Györ nach wie vor still. Wie viel Zeit den Einsatzteams noch bleibt, die Lenker aus ihren eingeschneiten Pkws zu befreien, war vorerst unklar, berichtete die Polizei.

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    Dutzende Autos krachten am Donnerstag in Szabadbattyan ineinander, ein Mensch starb

    Auf der M7 rutschten bei Nagykanizsa bereits am Donnerstagvormittag 41 Fahrzeuge ineinander. Wenige Stunden später wurden auf derselben Autobahn 77 Kilometer vor Budapest 47 Fahrzeuge in einen Massenunfall verwickelt. Ein Mensch kam dabei ums Leben, 40 weitere wurden verletzt, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI unter Berufung auf den Rettungsdienst.

    Katastrophenalarm und Panzer im Einsatz

    Mittlerweile musste sogar die Armee mit Panzern ausrücken, um auf der M1 eingeschneite Pkw-Lenker zu bergen. Der ungarische Innenminister Sandor Pinter rief zwischenzeitlich Katastrophenalarm aus. Zuvor hatte die Opposition die Regierung wegen deren Untätigkeit scharf kritisiert, denn Meteorologen hätten Schnee und Sturm lange zuvor angekündigt. Zur Rettung der Schneechaosopfer brachte die Armee Panzer vom Typ T-72 sowie Kettenfahrzeuge zum Einsatz, berichtet die Nachrichtenagentur MTI. Während die Panzer bei der Bergung der Fahrzeuge zum Einsatz kommen, sollen die Kettenfahrzeuge bei der Rettung der Menschen helfen.

    Auf der M1 herrschte unterdessen Panikstimmung, berichteten Medien. Betroffene kritisierten die Untätigkeit der Behörden und bezeichneten das ungarische Heer als „Operettenarmee“, die nicht einmal Schneeopfer retten könne. Unter den eingeschlossenen Menschen befanden sich unter anderem Schwangere und Kleinkinder.

    Probleme vor allem im Westen

    Verkehrsbehinderungen und lange Staus wurden vor allem aus der westlichen Landeshälfte, aber zum Teil auch aus dem Nordosten Ungarns gemeldet. „Für Lkws ist aufgrund des heutigen Feiertages in Ungarn ein Fahrverbot aufrecht“, teilte ein Polizist mit. Nicht nur auf der Autobahn haben Schnee und Wind den Verkehr zum Teil lahmgelegt. „Auch in Sopron schaut es nicht gut aus“, sagte der Sprecher.

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    Die Autobahnen M1 und M7 sind außerhalb von Budapest gesperrt

    Obwohl die Einreise mit dem Pkw nach Ungarn grundsätzlich möglich sei, raten der ÖAMTC und die Exekutive dringend davon ab. Laut Polizei werden die Verkehrsteilnehmer bei der Abfahrt Hegyeshalom auf die Bundesstraße abgeleitet. Aber auch dort gebe es kein bzw. nur mäßiges Weiterkommen. „Viele verzweifelte Leute wollen ihre Verwandten und Partner, die zum Teil auch mit Kindern in den Autos sitzen und warten, abholen. Aber auch davon ist abzuraten“, sagte der Sprecher des ÖAMTC.

    Dutzende Orte von Außenwelt abgeschnitten

    In ganz Ungarn mussten mehr als 8.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht werden. 57 Ortschaften waren von der Außenwelt abgeschnitten, 160 Orte ohne Stromversorgung, so die ungarische Nachrichtenagentur MTI. Im Zugsverkehr kam es wegen der Schneefälle zu stundenlangen Verspätungen. In den östlichen Bezirken Szabolcs und Hajdu waren 47.000 Menschen ohne Strom, nachdem vom Wind umgeworfene Bäume die Überlandleitungen beschädigt hatten.

    Chaos durch Stürme in Bulgarien

    Wetterchaos herrscht auch in Bulgarien: Durch heftige Stürme wurden eine Frau getötet und zwölf weitere Menschen verletzt. In der Region Gabrowo wurde eine 34-Jährige am Donnerstagabend durch ein einstürzendes Gerüst auf einem Parkplatz erschlagen, wie die örtlichen Behörden am Freitag mitteilten. Zwei der Verletzten seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, die übrigen zehn Verletzten wurden wegen nicht lebensbedrohlicher Verletzungen medizinisch untersucht.

    In der Stadt Gabrowo mussten Teile des Krankenhauses evakuiert werden, weil der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern Dachziegel fortgeweht hatte. Die Schulen blieben am Freitag geschlossen. Zwei Drittel der Einwohner der Stadt waren von der Stromversorgung abgeschnitten. In der benachbarten Region Triawna legten umgestürzte Bäume zwei Bahnlinien lahm. Für die kommende Woche wurden weiter fallende Temperaturen und Schneefall vorhergesagt.

    quelle: http://orf.at/stories/2171782/2171777/

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

  • In Ungarn bleibt die Lage aufgrund des Wintereinbruches weiter dramatisch. Starker Schneefall und Sturm haben Schneeverwehungen verursacht, viele Straßen sind seit Stunden unpassierbar, tausende Autofahrer in ihren Fahrzeugen eingeschneit.

    Die Österreichische Botschaft rät von Fahrten nach Ungarn ab. Vom Schneechaos betroffen sind unter anderem die Autobahnen M 1 von Györ in Richtung Budapest und die M 7 von Budapest in Richtung Kroatien. Zahlreiche Autos sitzen fest und blockieren die Fahrbahnen, die Räumdienste kommen daher nicht durch.

    „Zahlreiche Autofahrer, auch aus Österreich sind eingeschlossen. Die Behörden versuchen zu den Eingeschlossenen vorzudringen, um diese mit warmen Getränken und mit Decken zu versorgen. Die österreichische Botschaft spricht aber generell eine Reisewarnung aus und rät von Fahrten nach Ungarn dringend ab“, schilderte Wolfgang Bachkönig vom Landespolizeikommando Burgenland, nach Rücksprache mit der österreichischen Botschaft die Lage.

    Unterstützung aus dem Burgenland

    Die ASFINAG wird die ungarischen Behörden jetzt mit mehreren Schneeräumfahrzeugen im Kampf gegen das Schneechaos unterstützen. Ein spezielles Räumfahrzeug der ASFINAG soll den Weg für einen Hilfskonvoi des österreichischen Roten Kreuzes zu den eingeschneiten Autolenkern frei machen.

    „Wir sind zu zweit entlang der M 1 in Ungarn unterwegs. Wir sind noch nicht beim Stau angekommen. Auf Warntafeln sieht man schon, dass angeraten wird die Autobahn zu verlassen. Gleichzeitig wurde seitens des Roten Kreuzes das Bundesrettungskommando einberufen und die Landesverbände Wien, Niederösterreich und Burgenland voralarmiert", so Tobias Mindler vom Roten Kreuz Burgenland, der mit einem Erkundungsteam in Ungarn unterwegs ist.

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    Autofahrern geht Sprit aus

    Ein Problem ist auch, dass vielen, die im Schnee stecken, langsam der Sprit ausgeht, und damit die Fahrzeugheizung ausfällt. Zumindest dieses Problem hat der für die Spedition Steiner in Illmitz fahrende Schofför Zolt Feher nicht. Der Tank seines Sattelschleppers ist voll. Feher steht mit seinem Laster seit Donnerstagabend in der Nähe von Acs und hat keine Ahnung, wann es weitergeht.

    „Diese Region ist gesperrt. Ich habe schon einen Feuerwehrmann gefragt, aber er wusste auch nicht, wann es weitergeht“, so Feher.

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    Telefone beim ÖAMTC laufen heiß

    Beim ÖAMTC laufen in der Zwischenzeit die Telefone heiss, denn viele besorgte Angehörige wollen wissen wie es ihren Partnern oder Verwandten geht. Sie fragen auch, ob sie sich auf den Weg machen sollen, um sie abzuholen. Davon wird natürlich dringend abgeraten.

    Wie man aus Ungarn hört, haben sich viele Menschen in der Nähe der blockierten Straßen aufgemacht, um den Eingeschlossenen Essen und Trinken zu bringen. Die Rettungsdienste alleine dürften wie es aussieht mit der Situation überfordert sein.

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    Bus im Straßengraben auf B 50

    Einsätze wegen Sturm im Burgenland

    Vergleichsweise glimpflich kam das Burgenland davon. Auf der B 50 zwischen Breitenbrunn und Purbach kam am Abend ein Linienbus vermutlich wegen des starken Windes von der Straße ab. Bei dem Unfall wurden laut Landessicherheitszentrale fünf Personen leicht verletzt.

    Der starke Wind sorgte auch für einige Sturmschäden. Dächer wurden abgedeckt, umgestürzte Bäume mussten von Straßen weggeräumt werden. Auch Fahrzeugbergungen hielten die Einsatzkräfte von Nord bis Süd auf Trab.

    Am Donnerstagabend waren zehn Feuerwehren in den Bezirken Neusiedl am See, Oberpullendorf und Oberwart im Einsatz. Im Raum Bernstein waren zwei Landesstrassen aus Sicherheitsgründen gesperrt. Hier wurden Windböhen mit bis zu 145 Stundenkilometern gemessen.

    quelle: http://burgenland.orf.at/news/stories/2575616/

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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