• Hinter Gittern: Lkw-Fahrer in Italien inhaftiert
    [Blockierte Grafik: http://img3.eurotransport.de/Hans-Wilhelm-articleOpeningImage-6e347edc-63176.jpg]



    Verstoß gegen das Fahrverbot: Die italienische Polizei
    beschlagnahmt einen Lkw und sperrt den Fahrer auf einem ehemaligen
    Militärgelände ein.

    Es gab keinen Prozess, keine Verurteilung und trotzdem war Hans
    Wilhelm tagelang hinter einem meterhohen Zaun gefangen. "Man fühlt sich
    wie ein eingesperrtes Tier, ohne Wasser, ohne Essen", erinnert sich
    Wilhelm an die vier Tage, die er auf einem ehemaligen Militärgelände in
    Italien verbringen musste. Die sanitären Anlagen befanden sich auch
    hinter Eisengittern. Fahrzeugpapiere, Führerschein und Ausweis behielt
    die italienische Polizei ein. "Es war unter aller Menschenwürde." Der
    Lkw-Fahrer, der für die bayerische Spedition Brunnhölzl unterwegs war,
    ist auch Wochen nach dem Vorfall entsetzt. Duschen und Toiletten waren
    von Freitag- bis Sonntagabend nur für eine Stunde geöffnet. Ansonsten
    stand dem 56-Jährigen und einem dänischen Leidensgenossen nur ein am
    Gebäude befestigter Wasserschlauch zur Verfügung.

    Bei 33 Grad Celsius war der "Inhaftierte" froh, genug Diesel im Tank
    zu haben, um die Klimaanlage laufen lassen zu können. Der Vater von zwei
    Kindern hatte sich seinen wöchentlichen Essensvorrat bis zu diesem
    Freitag eingeteilt. Als er am Samstagmorgen nur noch Kaffee übrig hatte,
    bot ihm der dänische Kollege sein Essen an. "Ich fühlte mich furchtbar
    hilflos", gesteht Wilhelm. Die Zeit des ungewissen Wartens war für ihn
    besonders belastend, weil er an Multipler Sklerose erkrankt ist und
    regelmäßig Medikamente benötigt.

    Der Grund für die Gefangennahme? Ein angebliches Fahrverbot.

    Schuld an den Strapazen war der Vorwurf, dass er bei Fahrverbot
    unterwegs gewesen sein soll. Allerdings wusste er von diesem Verbot
    nichts, denn die Anzeigetafel in Trento war, wie zwischenzeitlich von
    den Behörden bestätigt, zu dem Zeitpunkt seit vier Wochen defekt
    gewesen. In der Fahrverbotsliste 2011 für Italien, die der Dispo seines
    Arbeitgebers vorlag, war für den besagten Freitag keine derartige
    Vorschrift eingetragen. Lediglich auf italienischsprachigen Radiosendern
    kam ein Hinweis. Für Wilhelm, der kein Italienisch versteht, war die
    Radiodurchsage nutzlos. Für den Speditionsunternehmer Rudolf Brunnhölzl
    aus Kirchl/Hohenau ist das, was seinem Fahrer in Italien passiert ist,
    einfach unbegreiflich: "Wir sind in der EU, in einem Wirtschaftsraum. So
    behandelt man doch nicht seine Nachbarn."

    Was war im Detail passiert? An einem Freitag Anfang September gegen
    16.30 Uhr war Hans Wilhelm von der italienischen Polizei nahe Brixen
    angehalten worden. Der Vorwurf: Er habe gegen das Fahrverbot, das
    zwischen 16 und 20 Uhr an diesem Freitag in Italien gelte, verstoßen.
    Das Bußgeld in Höhe von 389 Euro sei sofort zu entrichten. So viel
    Bargeld hatte Wilhelm nicht dabei und mit der Firmenkreditkarte lassen
    sich aus Sicherheitsgründen nur 100 Euro pro Tag abheben. Brunnhölzl
    telefonierte mit dem befreundeten Speditionskollegen Paul Riederer im
    italienischen Bruneck und bat um Hilfe. Dieser sicherte zu, die rund 400
    Euro auszulegen und setzte sich sofort mit der zuständigen
    Polizeidienststelle in Verbindung. Die Mühe war umsonst. Die Beamten
    teilten mit, dass es nun zu spät sei und dass der Lkw beschlagnahmt und
    von dem Abschleppunternehmen Nordauto abtransportiert werde. Mit viel
    Glück konnte Wilhelm das Entfernen des Lkw verhindern, denn er hatte
    Sperrholz für die Wohnmobilfi rma Knaus in Jandelsbrunn geladen. Ein
    Abschleppen hätte die Ware beschädigt. Stattdessen fuhr er einem
    Begleitfahrzeug nach. Auf dem Ex-Militärgelände "Tridentina" angekommen,
    verriegelte der Mitarbeiter die Tore hinter ihm.

    Unübersichtliche italienische Bürokratie und immense Produktionsausfallkosten.

    Chef Brunnhölzl setzte alle Hebel in Bewegung, um die Angelegenheit
    schnellstmöglich zu klären. Doch vom Landesverband Bayerischer
    Transport- und Logistikunternehmen (LBT) erhielt er lediglich die
    Adresse einer Anwaltskanzlei in Bozen. Der Speditionskollege Riederer
    erklärte sich bereit, vor Ort zu helfen und der Sache nachzugehen. Doch
    auch er konnte am Wochenende nichts erreichen. Am Montag erfuhr er, dass
    für das Umsetzen des Fahrzeugs und das Umladen der Ware eine Kaution
    fällig war. Nachdem er diese bezahlt hatte, teilte ihm Nordauto mit,
    dass eine polizeiliche Bestätigung zur Freigabe der Ware erforderlich
    sei. Erst am Dienstagmorgen hat Riederer eine Bestätigung erwirken
    können. Um den beschlagnahmten Lkw auf sein Betriebsgelände überführen
    zu können, musste er eine Erklärung unterzeichnen: Sollte der Lkw von
    seinem Grundstück wegkommen, drohten ihm 50 Tage Haft. Zusätzlich zur
    Kaution verlangte Nordauto 520 Euro Standgeld. In der Zwischenzeit war
    ein unbeladener Lkw von Bayern nach Italien unterwegs, um Wilhelm
    abzuholen und die Ware für die Auslieferung umzuladen. Als der
    Ersatz-Lkw das Holz am Dienstagabend dem Kunden brachte, lag von Knaus
    bereits eine Mitteilung über 92.000 Euro Produktionsausfallkosten vor.
    Die Unverhältnismäßigkeit der Vorgehensweise der italienischen Polizei
    schockierte Brunnhölzl. Schließlich war für den Lkw auch noch ein
    einmonatiges Fahrverbot verhängt worden und Hans Wilhelm musste ebenso
    lange auf seinen Führerschein und Ausweis warten.

    Er kontaktierte den Mittelstandsvertreter und FDP-Kreisvorsitzenden
    Gerhard Drexler. Der Politiker nahm sich der Sache an und verlangt,
    "dass eine solch inakzeptable Vorgehensweise durch europäische Beamte
    nicht wieder vorkommen und die Verantwortlichen in diesem Fall zur
    Rechenschaft gezogen werden sollen". Außerdem erwarte er eine
    Entschuldigung und eine finanzielle Wiedergutmachung des
    wirtschaftlichen Schadens des Spediteurs, aber auch des Fahrers. Mit
    diesen Forderungen wandte sich Drexler an das Bundesjustizministerium.
    Von dort aus ging die Angelegenheit an den italienischen Botschaftsrat,
    der nun die Dokumentation des Vorfalls prüft. Drexler erhielt die
    Zusicherung der Botschaft, dass sie ihn baldmöglichst über die
    Fortschritte bei der Klärung des Falls benachrichtigen wird.
    Quelle:https://trucker-forum.at/www.eurotransport.de

  • wenn man so was 1980 in der türkei, syrien oder so gelesen hätte, hatt man sich aufgeregt, aber das ganze 2011 in einen eu staat, da fehlen einen die worte.

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

  • Eine Frechheit mir fehlen die Worte das ist echt traurig das die scheiss katzlmacher so weit gegangen sind.

    Den LKW samt Fahrer einsperren kein essen kein Trinken und 1 Stunde duschen das ganze 4 Tage das sind umstände wie im KZ ein Wahnsinn. Normalerweise gehört dem eine Entschädigung für das was dem angetan haben.Super EU drumm sind wir ja eine Europ. Einheit das wir einen nichtverbrecher Einsperren (Wegen einem Fahrverbot der hat ja nix gstoln oder gschmugglt) die Bösen lass ma laufen und denen geben wir noch a bissl a Geld aufn Weg mit . :rocket:

  • die neuen smileys san geil!

    zum thema nur 2 worte: "Atombombe -> Mücke"

    fehlt nurmehr die schusserlaubnis wenn der truck nicht innerhalb 50m zum halt kommt nach einer aufforderung... :pillepalle:

  • Könnte unseren osteuropäischen Kollegen nicht passieren-für solche Schikanen sind die westlichen Fahrer zuständig! :lol:
    Hatte das selbst erlebt-auf dem Weg zum Hafen Ancona bzw Venedig gelten Ausnahmeregeln,die sich unsere Freunde aus dem Osten zu Nutze machen,obwohl sie gar nicht auf die Fähre gehen! Mit gefälschten Buchungen lachen die sich ins Fäustchen :minigun:

    :austria: Die Zeit vergeht-nur eins ist bled: dass mit derZeit die Zeit vergeht :idea: !!

  • Ich musste beim lesen lachen!!!
    Genau von dieser Firma erzählte mir mal ein Fahrer, dass er und seine Kollegen absoulute Italien Spezialisten sind, und ihnen niemand was erzählen kann. Dann kennen sie nichtmal die Fahrverbote, obwohl in jeden Autogrill Verkehrsinfo Monitore montiert sind. In Italien gelten fast jeden Freitag zw. Juli und Mitte September von 16-20 Uhr Fahrverbote

    Einmal editiert, zuletzt von ACHI1 (22. Januar 2012 um 20:17)

  • Das darf doch nicht wahr sein-wo sind wir denn. :dash: Ich hoffe nur die kriegen jetzt eine richtig auf den Deckel,und müssen für den Schaden und die Entschädigung aufkommen. :haue:

    Mein größter Reichtum-- sind die Menschen,die mich lieben.
    Mein größter Schatz-- meine Freunde.

  • Ich musste beim lesen lachen!!!
    Genau von dieser Firma erzählte mir mal ein Fahrer, dass er und seine Kollegen absoulute Italien Spezialisten sind, und ihnen niemand was erzählen kann. Dann kennen sie nichtmal die Fahrverbote, obwohl in jeden Autogrill Verkehrsinfo Monitore montiert sind. In Italien gelten fast jeden Freitag zw. Juli und Mitte September von 16-20 Uhr Fahrverbote


    ja kann schon sein, aber drotzdem finde ich das schon stark, strafe hin oder her, aber das geht doch zuweit.

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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