LKW Zug - Gesamthöhe

  • Lkw-Gesamthöhe: Mehr Höhe zum Wohl der Tiere


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    Mehr Höhe zum Wohl der Tiere Tiertransporte: Eine doppelstöckige
    Beladung ist künftig vielleicht nicht mehr möglich. Grund ist die
    Novellierung des Handbuchs Tiertransporte. Die Branche kämpft daher um
    eine Anhebung der Lkw-Gesamthöhe um 20 Zentimeter.

    Die letzte Reise ist für Schweine und Rinder oft beschwerlich. An
    Tiertransporten entzündet sich daher viel Kritik. Dennoch ist die Fahrt
    zum nächsten Schlachthof unvermeidbar. Schließlich kann kein Bauer alle
    Tiere auf dem eigenen Hof schlachten. Weit komplizierter ist der Fall
    bei Zuchttieren, die häufig große Distanzen auf dem Lkw zurücklegen
    müssen, bis sie bei ihrem neuen Besitzer eintreffen. Auf solche
    Transporte ist die Spedition Hefter aus Troisdorf spezialisiert. Das
    Unternehmen befördert Zucht- und Nutzvieh im internationalen Verkehr.

    "Tierschutz bei Tiertransporten verbessern"

    Doch jetzt sieht Geschäftsführer Mathias Hefter die Firma in Gefahr.
    Auslöser war der Antrag »Tierschutz bei Tiertransporten verbessern« der
    Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Ausschuss für Ernährung,
    Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Grünen-Abgeordneten hatten
    die Bundesregierung auffordern wollen, sich auf EU-Ebene für eine
    zeitliche Begrenzung von Tiertransporten auf acht Stunden einzusetzen.
    Innerhalb Deutschlands seien die Transporte auf höchstens vier Stunden
    und auf Entfernungen von maximal 200 Kilometern zu beschränken, so die
    Forderung. Aktuell dürfen Rinder europaweit maximal 29 Stunden
    transportiert werden, bevor sie den Transporter das erste Mal für eine
    24-stündige Pause verlassen müssen. Für Schweine und Pferde sieht es
    ähnlich aus. Hier sind 24 Stunden Fahrt und 24 Stunden Pause im Wechsel
    möglich.

    Novellierung des Handbuchs Tiertransporte

    Mehr noch als die Zeitbeschränkung für die Transporte stieß Hefter
    die ausstehende Novellierung des Handbuchs Tiertransporte auf, an dessen
    Empfehlungen sich ein Großteil der Veterinäre hält. Demnach könnte
    künftig gefordert werden, mindestens 20 Zentimeter Abstand zwischen dem
    Rücken des größten Rindes im Ladedeck und der Fahrzeugdecke einzuhalten.
    Bei Schweinen und Schafen müsse der Abstand bei eingeschalteter
    Belüftung mindestens 15 und ohne Belüftung 30 Zentimeter betragen. Nur
    so seien die Tiere vor Verletzungen an Widerrist, Rücken oder Kopf
    geschützt und hätten die Möglichkeit, eine natürliche Körperhaltung
    einzunehmen. Um Rinder effizient und gleichzeitig tierschutzgerecht zu
    transportieren, werden die Tiere auf der Ladefläche häufig übereinander
    auf zwei Ebenen verladen. Dadurch passen 33 Rinder auf die verfügbaren
    54 bis 56 Quadratmeter Ladefläche moderner Schwanenhals-Auflieger mit
    ausfahrbarem Dach. Vor 25 Jahren pferchten die Transporteure noch 40 und
    mehr dieser Tiere auf die gleiche Fläche. Bei unveränderter maximaler
    Fahrzeughöhe von vier Metern und ohne spezielle Ausnahmegenehmigung
    würde die neue Höhenvorschrift für die Platzverhältnisse über den
    Tierrücken das Aus für die doppelstöckige Beladung bedeuten. Die
    gezüchteten Rinder von heute hätten eine Widerristhöhe von mindestens
    1,40 Metern. Damit blieben bei einer zweistöckigen Beladung nur zehn
    Zentimeter Luft zwischen Rücken und Decke. Zu wenig, wenn die neue
    Wunschhöhe im Handbuch festgeschrieben werden sollte. Daher rief Hefter
    die Politik in einem offenen Brief auf, sich für die Duldung der
    doppelstöckigen Tiertransporte mit einer Gesamtfahrzeughöhe von 4,20
    Metern stark zu machen. »Einen doppelstöckigen Transport von Großvieh
    können wir tierschutzgerecht durchführen«, betont er. Dazu müsse er nur
    die gleichen Rechte wie etwa Transporteure von Autoteilen oder
    Seecontainern haben, die bereits mit 4,20 Metern unterwegs seien.

    Kostendruck steigt bei einstöckigem Fahren

    Durch ein einstöckiges Fahren würde laut Hefter der Kostendruck enorm
    steigen und der Tierschutz ad absurdum geführt. Schließlich könnten
    seine Fahrer dann auf dem Platz, wo heute 19 Rinder stehen, ganz legal
    bis zu 25 Tiere transportieren. Aufgrund der Enge könnten vermutlich
    nicht mehr alle Tiere die im Anhänger angebrachten Tränken erreichen.
    Zusätzlich wäre die Gefahr des Aufsteigens der Tiere wesentlich höher.
    Eines seiner modernen Fahrzeuge präsentierte der Troisdorfer Spediteur
    vor der Sommerpause dem Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz in Berlin. Etwa 30 Politiker unter Führung des
    Ausschuss-Vorsitzenden Hans-Michael Goldmann (FDP) machten sich ein Bild
    vom Stand der Technik. In den kommenden Monaten stehen weitere
    Beratungen in dem Gremium zu diesem Thema an.

    Verkürzte Transportdauer Abfuhr erteilt

    Der Grünen-Forderung nach einer verkürzten Transportdauer hatte
    Goldmann bereits eine Abfuhr erteilt. Im Fokus der Debatte sollten
    vielmehr Technik und Beförderungsbedingungen stehen. Bei Schlachttieren
    sei die Nähe zu Schlachthöfen ohnehin gegeben. Und beim Transport von
    Zuchttieren müsse man darauf hinwirken, dass nur Fahrzeuge mit
    modernster Technik wie Klima- und Tränkeanlagen verwendet werden. Das
    alles ist für Spediteur Hefter bereits selbstverständlich. »Alle unsere
    Fahrzeuge erfüllen die Anforderungen der aktuellsten Fassung der
    Verordnung EG 1/2005 über den Schutz von Tieren beim Transport. Sie sind
    mit Belüftungsanlagen, Temperaturüberwachung, Selbsttränken mit 600
    Liter Wasservorrat, Positionsüberwachung und Flottenmanagementsystem
    sowie Wärme abweisenden Dächern ausgerüstet«, erklärt der 50-Jährige. In
    den vergangenen 25 Jahren hat sein Unternehmen mehr als zehn Millionen
    Tiere befördert. »Wir transportieren so gut und schonend wie kaum ein
    anderes Speditionsgewerbe. Die Transportschäden lagen bisher im
    untersten Promillebereich«, unterstreicht Mathias Hefter. Daran werde er
    als zuverlässiger Tiertransporteur gemessen.
    Quelle:https://trucker-forum.at/www.eurotransport.de

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