Zollfahnder haben acht Personen aus Salzburg und Oberösterreich ausgeforscht, die beim illegalen Import und Verkauf von gepanschtem Dieselöl mehr als 7,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben sollen.
Drahtzieher soll ein Treibstoffhändler aus dem Flachgau sein. Er soll zusammen mit drei anderen Salzburgern und vier Oberösterreichen mehr als ein Jahr lang aus der Slowakei 20 Millionen Liter Diesel-Schmieröl-Gemisch importiert haben. Mit Tankwagen sollen sie die Ladungen nach Österreich gebraucht und als reinen Diesel verkauft haben - deutlich billiger als normalen Sprit an der Tankstelle und ohne Rechnung.
Abnehmer waren Firmen. Ob auch große Tankstellenketten darunter sind, konnte die Sprecherin der Zollfahndung Linz-Wels Dienstagvormittag nicht sagen. Tatsächlich sei das Öl aus der Slowakei zum Teil in ein angemietetes Tanklager gebracht und später weiterverkauft worden. Die Täter hätten das Gemisch auch direkt von ausländischen in österreichische Transportfahrzeuge umgepumpt.
Von Abnehmer angezeigt - Schäden an Fahrzeugen
Bei einer Firma bekamen aber zehn Lastwagen einen Motorschaden, nachdem sie mit dem gepanschten Diesel betankt wurden. Schlussendlich wurden die Lieferanten von einem Abnehmer angezeigt - so kam ihnen der Zoll auf die Schliche.
Die Verdächtigen werden bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt. Einer habe bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt, so die Polizei. Auch das Zollamt Linz-Wels ist an den Ermittlungen beteiligt.
Durch Firmengeflecht verschleiert
Die importierte Menge entspreche rund 350.000 Pkw-Tankfüllungen, der Wert des Gemischs wird mit etwa 32 Millionen Euro beziffert.
Nach umfangreichen Erhebungen, Einvernahmen und Hausdurchsuchungen standen für die Linzer Zollfahnder die Zusammenhänge zwischen real existierenden Unternehmen und Scheinfirmen fest. Die Hinterziehung von Mineralölsteuer sollte durch vorgetäuschte Lieferungen und Scheinrechnungen in Verbindung mit Fälschungen von Frachtbriefen und Firmenstempeln verschleiert werden.