"Das ist ein Überfall!" - diese Worte fürchtet jeder Bankangestellte. Im Normalfall wird das Opfer dabei meist mit einer Waffe bedroht. Ein findiger Südsteirer dachte sich aber, er könnte die Sache einmal ganz anders angehen: Er drohte von daheim, per Telefon - und zwar gleich drei Mal. "Ich war durcheinander. Es tut mir leid!"
Wie sind Sie auf den Blödsinn gekommen?", wollte Richterin Karin Kohlroser am Donnerstag von dem Frühpensionisten wissen. "Eigentlich wollte ich 100 Euro von meinem Konto haben. Als ich die nicht bekommen hab, wollte ich die Bankleut' nur erschrecken", stammelte der 44-jährige.
"Ist das Geld schon überwiesen?"
"Und da rufen Sie gleich drei Mal an?", fragte die Vorsitzende weiter. "Ich war betrunken und durcheinander." Damit aber nicht genug: Drei Tage später rief er wieder bei der Bank an, nannte seinen Namen und fragte, ob das Geld schon überwiesen sei.
Schmunzeln bei Richterin und Staatsanwältin: "Haben Sie wirklich gedacht, dass Sie das Geld bekommen, Sie Lustiger?" Darauf konnte der Angeklagte keine Antwort geben.
Richterin: "Weniger trinken und niemanden anrufen"
Man einigte sich außergerichtlich: "Wenn Sie ein Jahr nichts anstellen, wird das Verfahren eingestellt. Also, weniger trinken und niemanden anrufen", gab die Richterin dem 44-Jährigen mit auf den Weg.
von Eva Molitschnig, Kronen Zeitung
