Slot-System rein politische Entscheidung

    • Offizieller Beitrag

    Die Länder Tirol, Bayern und Südtirol haben Mitte April eine Absichtserklärung für das Slot-System für den Lkw-Verkehr über den Brenner unterzeichnet. Dieses System sei rechtskonform, ob es eingeführt werde, sei allerdings eine politische Entscheidung, betonen Juristen.

    Beim Slot-System bucht der Frächter online einen Durchfahrtstermin. Im Rahmen von beispielsweise 120 Minuten muss der Fahrer den Gate-in mit einer Toleranzzeit von 30 Minuten passieren. Damit könnte die Aufnahmekapazität zwischen Rosenheim und Trient sogar erhöht werden.


    Knapp 2,5 Millionen Lkws auf Brenner-Route unterwegs

    2.480.125 Fahrzeuge der Kategorie vier – diese beinhaltet Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht und vier oder mehr Achsen und entspricht laut der ASFINAG in etwa dem Transitverkehr – wurden bei der Hauptmautstelle Schönberg auf der Brennerautobahn im vergangenen Jahr registriert. Das war gegenüber dem Jahr 2021 eine Steigerung um 1,35 Prozent – mehr dazu in Neuer Lkw-Transitrekord auf Brenner.

    Der Meraner Anwalt Karl Zeller arbeitete an der rechtlichen Machbarkeit des Systems mit. Diese hätten Professor Walter Obwexer und er ganz klar abklären können. Ob diese Rechtsmeinung auch vor dem EuGH standhält, ist allerdings offen. Ob man so ein System einführen möchte oder nicht, sei jedoch eine politische Frage. „Es braucht den Willen der drei Parlamente Italiens, Österreichs und Deutschlands, denn das ist ein völkerrechtlicher Vertrag“, so Zeller.

    Gewerkschaft mit Kritik an Nachtfahrverbot

    Felice Espro ist Gewerkschaftsvertreter der kleineren Transportunternehmen und schlug bereits vor einigen Jahren das Slot-System für die Südtiroler Brennerautobahn (A22) vor. „Wir sind für ein Slot-System, aber nur dann, wenn Tirol sämtliche Verbote – vor allem das Nachtfahrverbot – aufhebt. Zuerst haben die Tiroler das mit den Emissionen begründet. Seit wir Frächter alle auf umweltfreundliche Fahrzeuge umgestiegen sind, wird das Verbot mit dem Lärm begründet. Wenn wir aber 24 Stunden mit Buchungssystem fahren könnten, wäre das Problem entzerrt“, so der Gewerkschaftsvertreter.


    Anwalt Zeller: Super-GAU ist unausweichlich

    Wer ohne Buchung durch den Korridor fährt, muss bei dem System mit hohen Geldbußen rechnen. Das sei nicht förderlich, beklagen die Fuhrunternehmen. Doch irgendetwas müsse passieren, mahnt Zeller.

    Das sei grundsätzlich die einzige Möglichkeit, um die ständigen Staus auf der Brennerautobahn zu vermeiden. Die Alternative sei nichts zu tun, wie es in der Politik sehr beliebt ist, so Zeller. „Aber das führt dann eben zum dicken Ende. Wir haben ständig Staus am Brenner. Bei der Zunahme des Verkehrs ist der Super-GAU im Grunde unausweichlich.“

    quelle: https://tirol.orf.at/stories/3205660/

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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