Bayern und Niederösterreich setzen auf Wasserstoff

    • Offizieller Beitrag

    Bayern und Niederösterreich wollen stärker zusammenarbeiten, um Entwicklungen im Bereich der Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Am Mittwoch wurde in München eine Vereinbarung getroffen, die beiden Seiten Vorteile bringen soll.

    Klimawandel, Gasknappheit, Energiekrise: Es gibt viele Gründe, auf erneuerbare Energien umzusteigen und die fossilen Energieträger zu reduzieren. Aktuell sind es vor allem erneuerbare Energien wie Wasser, Wind und Sonne, die entweder direkt genutzt oder über Batterie- und Pufferspeicher bereitgehalten werden. Wasserstoff, vor allem der, der auf ökologischem Weg erzeugt wird, hat hinsichtlich der Speicher- und Transportfähigkeit einen Vorteil. Bis es soweit ist, dass die Brennstoffzellentechnologie in der breiten Masse der Bevölkerung ankommt, wird aber noch einige Zeit vergehen.

    Bei einem Besuch einer niederösterreichischen Delegation unter Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) im BMW-Werk in München zeigte sich, dass der Autohersteller in den vergangenen Jahren auch auf e-Autos setzte und an der Brennstoffzellentechnologie ebenfalls schon seit Jahren intensiv forscht. Noch im heurigen Jahr will man eine erste Kleinserie von Autos bauen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Bis die Autos endgültig in Serie gehen, werde es laut Geschäftsführung noch dauern, es soll aber „noch in diesem Jahrzehnt“ soweit sein.

    „Wir haben gesehen, dass wir wahrscheinlich nicht 100 Prozent unserer Kundschaft mit batterieelektrischen Fahrzeugen bedienen können. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele batterieelektrische Fahrzeuge auf den Markt gebracht, das sind tolle Produkte. Aber wir entwickeln jetzt die wasserstoffelektrischen Fahrzeuge als ein zweites Standbein“, sagt Jürgen Guldner, der für das Wasserstoff-Forschungsprogramm der BMW Group verantwortlich ist.

    Damit der Wasserstoff allgemein und in großem Stil nutzbar wird, brauche es lange Vorlaufzeiten, auch das zeigt das Beispiel des Autobauers. Deshalb soll die Kooperation zwischen Bayern und Niederösterreich als Turbo für beide Seiten wirken.

    Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie besser vernetzen

    Auf der einen Seite wurde am Mittwoch ein Austausch auf wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene vereinbart. Denn schon jetzt gibt es innovative Produkte rund um den Wasserstoff. So erzeugt die Firma „Worthington Industries“ im Mostviertel Hochdruckbehälter für das flüchtige Gas, die in Fahrzeugen aber auch als Speicher genutzt werden können. Die Waldviertler Firma Testfuchs wiederum hat einen Stromgenerator entwickelt, der statt mit Diesel mit Wasserstoff betrieben wird. Das Knowhow der Unternehmen aus Niederösterreich soll mit jenen in Bayern vernetzt werden, erklärt Mikl-Leitner.

    Der Fokus liege auf Innovation im Bereich der gesamten Technologie, sagt sie. Es gehe darum, „eine Plattform zu schaffen gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie über die wissenschaftliche Projekte vorangetrieben werden, sagt Mikl-Leitner.


    Söder: „Niederösterreich spielt zentrale Rolle“

    Ein zweiter wesentlicher Punkt ist die Versorgung mit Wasserstoff. Wenn Verkehr und Industrie Wasserstoff benötigen, dann wird es auch notwendig, den Rohstoff über Leitungen zu transportieren. Hier will man auf gemeinsame Pipelines setzen. Wasserstoff, der beispielsweise in Afrika erzeugt wurde, könnte per Schiff nach Südeuropa transportiert und dann über eigene Pipelines weitergeleitet werden. Die bestehenden Gasleitungen könnten mit relativ geringem Aufwand entsprechend adaptiert werden. Diesbezüglich hofft man in Bayern auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Niederösterreich, so der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

    "Wir haben einen Austausch des Kontaktes vereinbart, was künftige Wasserstoff-Pipelines betrifft. Während man in Berlin sehr stark von Norden her denkt, denken wir in Bayern von Süden aus. Wir denken Richtung Mittelmeer und Alpenraum und da wird Niederösterreich eine ganz zentrale Rolle spielen. Wir haben uns ja entschieden, in Burghausen ein eigenes Wasserstoff-Netz auf den Weg zu bringen mit Anschluss in Niederösterreich. Ich glaube, dass wir da eine neue Achse entwickeln können, was Forschung und Pipelines betrifft“, sagt der bayrische Ministerpräsident.

    Dass Wasserstoff eine wesentliche Zukunftstechnologie ist, hat man nicht nur in Europa erkannt. Auch in Asien und den USA wird massiv in diese Technologie investiert. Damit Europa hier in Zukunft vorne mitspielt, brauche es regionale Kooperationen wie zuletzt zwischen Niederösterreich und Bayern.

    quelle: https://noe.orf.at/stories/3181515/

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