Bei einer Kontrolle haben Beamte der Autobahnpolizei am Montag einen 54-jährigen Lkw-Fahrer erwischt, der an 28 Tagen insgesamt 27 Mal bis zu 14 Stunden am Steuer seines Lkws saß, so die Polizei am Dienstag.
Der Kraftfahrer rückte bei der Kontrolle um 21.00 Uhr auf der Mühlviertler Straße (B310) zuerst nur eine Fahrerkarte mit den Aufzeichnungen der Lenkzeiten heraus. Bei der Überprüfung der Daten zeigte sich, dass der 54-Jährige mit mehreren Fahrerkarten unterwegs gewesen sein muss. Der Mann gab den Beamten der Autobahnpolzei Neumarkt schließlich zwei weitere Fahrtenschreiber.
Durfte nicht mehr weiterfahren
Damit kam heraus, dass er an diesem Tag bis 21.05 Uhr bereits 13 Stunden gefahren war. Durch die Zusammenführung der Daten auf den Fahrerkarten stellten die Beamten 27 Überschreitungen der maximalen Lenkzeiten in einem Zeitraum von 28 Tagen fest. Der Mann durfte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen und musste 4.000 Euro Sicherheitsleistung zahlen.
Vida fordert schnellen Einbau neuer Kontrollgeräte
Die Gewerkschaft vida hat am Nachmittag mit einer Aussendung auf den Vorfall reagiert und fordert eine Verkürzung der bis 2035 dauernden Übergangsfrist für den Einbau sogenannter intelligenter Fahrtenschreiber. Die derzeit verwendeten digitalen Kontrollgeräte würden zu viele Manipulationsmöglichkeiten bieten.
Mit den intelligenten Fahrtenschreibern wäre das nicht mehr so leicht möglich, so Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der vida. Delfs bezeichnete es in der Aussendung auch als „in höchstem Maße unverantwortlich, unter großer Druckausübung Lkw-Lenker in diesem Ausmaß über die Straßen zu hetzen“. Mit schweren Verstößen gegen die Ruhezeiten gefährde sich der übermüdete Fahrer nicht nur selbst, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.
