Amokschütze von der Autobahn steht vor dem Richter. Richter.jpg
Fünf Jahre lang spielte Michael K. nach eigenen Aussagen „Krieg auf der Autobahn“: Mit mehreren Pistolen soll der 58-Jährige aus dem Führerhaus seines Lastwagen auf Lkw und Pkw geschossen haben. 762 mal – aus Rache über das rüde Verhalten anderer Fahrer.
Petra B. wäre dem Amokschützen im Herbst 2009 um ein Haar zum Opfer gefallen. Die Angestellte aus Sachsen war bei Würzburg auf der Autobahn, der A 3, unterwegs, als ihre Seitenscheibe splitterte. Eine Kugel traf die Fahrerin im Nacken. Sie ist Zeugin der Anklage, wenn am Montag am Landgericht Würzburg der auf Tage terminierte Prozess in diesem einzigartigen Fall der deutschen Kriminalgeschichte beginnt.
Rund 50 Journalisten wollen laut Landgerichts-Pressesprecher Michael Schaller aus dem Prozess und vor dem Saal berichten. Michael K., der in der DDR aufgewachsen war und zuletzt in Kall in der Nordeifel lebte, droht eine lange Haftstrafe. Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen hat ihn vor allem wegen fünffachen versuchten Mordes angeklagt. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
Rechtsanwalt Nikolaus Gwosdek, Mitglied des dreiköpfigen Verteidigerteams, sagt aber: „Die Verteidigung geht davon aus, dass sichder Vorwurf des versuchten Mordes nicht bestätigen wird.“ Und der Angeklagte sagt, er habe keine Personen treffen wollen und sei ein sicherer Schütze.
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