• Faschingsscherz: Extremsportler warf Pkw auf Straße


    Eine Werbeaktion löste Dienstagmittag den Einsatz von Feuerwehr und Polizei vor dem Hotel Sacher in der Stadt Salzburg aus. Der Lungauer Extremsportler Franz Müllner hatte ein Auto auf das Dach gedreht. Motoröl und Treibstoff liefen aus. Die Feuerwehr musste die Betriebsmittel binden. Die Schwarzstraße wurde gesperrt. Autofahrer und O-Busse standen im Stau, Müllner wurde sogar kurzfristig festgenommen.

    Der Faschingsscherz könnte Franz Müllner noch teuer kommen. .
    Salzburg-STadt.
    Eine Werbeaktion löste Dienstagmittag den Einsatz von Polizei und Berufsfeuerwehr sowie ein Verkehrschaos in der Stadt Salzburg aus. Der Lungauer Kraftsportler und Ex-Strongman Franz Müllner warf vor dem Hotel Sacher in der Schwarzstraße ein Auto auf das Dach.

    Die – mit einem TV-Team abgesprochene – Szene: Der Lungauer fährt mit seinem Auto zum Sacher vor. Als es Probleme mit einer zu kleinen Parklücke gibt, dreht Müllner einen roten Nissan kurzerhand auf das Dach, parkt fertig ein und geht ins Café Sacher. Das Problem: Von der Aktion wissen weder Magistrat noch Polizei. Mehrere Streifenwagen brausen in die Schwarzstraße; bei der Polizei geht man nach ersten Anrufen („Ein Auto liegt auf dem Dach“) von einem schweren Unfall mit mehreren Verletzten aus.

    Müllner: „Die Aktion war schon länger geplant“
    Was sagt Franz Müllner? „Wir haben uns nur einen Faschingsscherz erlaubt. Die Aktion war schon länger geplant. Wir haben niemanden etwas gesagt, das sollte ja spektakulär aussehen. Mich ärgert das immer, wenn ich in der Stadt Salzburg keinen Parkplatz bekomme. Natürlich waren die Polizisten ein bisschen sauer.“

    Bei der Polizei will man nicht beurteilen, ob der Faschingsscherz gelungen ist oder nicht. „Natürlich fahren wir nach einem Notruf einsatzmäßig zur ,Unfallstelle‘. Dort haben die Beamten Zeugen befragt und zunächst angenommen, dass es sich bei dem Fall um eine Sachbeschädigung handelt“, schildert Franz Zauner von der Bundespolizeidirektion Salzburg.

    Extremsportler wurde von der Polizei festgenommen
    Die Polizisten nehmen Müllner vorläufig fest. „Ich habe eine Sachertorte gegessen und einen Cappuccino getrunken. Dann ist es Schlag auf Schlag gegangen. Fünf Polizeiautos haben vor dem Hotel gestoppt, die Polizisten sind ins Café gekommen und haben gesagt, sie müssten mich festnehmen, weil ich keinen Ausweis habe“, schildert Müllner den SN.

    Nach kurzer Einvernahme in der Rathauswache wird er auf freien Fuß gesetzt. Den Strongman erwartet nun eine Anzeige nach Paragraf 82 StVO, „Benützung von öffentlichen Verkehrsflächen zu verkehrsfremden Zwecken“. Den entsprechenden Passus musste Polizeijurist Franz Zauner in der Straßenverkehrsordnung nachschlagen: „Dieses Vergehen kam mir bisher noch nie unter.“ Der schrottreife, rote Nissan wurde extra für die Aktion mit blauen Überstellungskennzeichen aus dem Lungau in die Stadt Salzburg gebracht.

    Auslaufende Öl führen zu Feuerwehreinsatz
    Was Franz Müllner und seine Freunde nicht bedacht haben: Als der Wagen auf dem Dach liegt, laufen Motoröl und Benzin aus. Die Schwarzstraße wird gesperrt, die Feuerwehr rückt aus und bindet die Betriebsmittel. Der Verkehr in der Innenstadt kommt zum Erliegen. Aus diesem Grund könnten auf Müllner noch erhebliche Kosten anfallen. Stadtbuschef Gunter Mackinger sagte zu den SN, die Busse seien wegen der Straßensperre zwanzig Minuten lang behindert gewesen. „Wir werden prüfen, ob wir uns schadlos halten können. Jede Minute Verspätung kostet uns Geld.“ Bis sich das Verkehrssystem der Busse nach einer 20-minütigen Verspätung wieder beruhige, dauere es bis zu 2,5 Stunden. „Insgesamt waren 70 Fahrzeuge und 10.000 bis 12.0000 Fahrgäste betroffen.“

    Günstiger hingegen dürften die Kosten für den Einsatz der Feuerwehr ausfallen, die die ausgeflossenen Betriebsmittel binden musste. Kommandant Eduard Schnöll geht von rund 200 Euro aus, die dem Verursacher in solchen Fällen in Rechnung gestellt werden.

    © SN/SW

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