In Spanien gefertigt: Iveco Stralis
Iveco schickte den neuen Stralis Hi-Way zu einer Stippvisite vorbei
Auch wenn die Entscheidung, den Iveco nicht mehr in Ulm zu produzieren,
Unmut auslöst, scheint sich die Qualitätsoffensive in Madrid zu lohnen:
Denn beim Interieur des Stralis Hi-Way ist ein riesiger Sprung
erkennbar: Endlich gibt es abriebfeste Schalter und Taster, die alle
satt und sauber rasten. Die schicke metallicfarbene Spange in der
Mittelkonsole und der hinterschäumte Träger, der Tacho und
Multimediasystem überspannt, wirken wertig, aber nicht abgehoben, und
stellen endlich eine Art "Corporate Identity" nach Art des italienischen
Mutterhauses her. Auch den Boden unterfütterte Iveco neu, sodass alles
jetzt solider wirkt. Die Staukästen sind ebenfalls sauber verkleidet und
beim Thema Geräuschdämmung bemerkt man die Bemühungen der (immer noch
in Ulm ansässigen) Konstrukteure - weil man nämlich außer minimalen
Wind- und ein wenig Reifengeräuschen nicht mehr viel hört. Das
manifestiert sich in niedrigen dB(A)-Werten bei der Geräuschmessung aber
nur bedingt. Beim Hauptträger der Armaturentafel stimmt die Narbung,
allerdings fällt der Glanzgrad mit einer gewissen "Speckigkeit" etwas zu
hoch aus. Was hörbar schwerer wiegt, ist die Härte des verwendeten
Kunststoffes, was immer wieder zu leichtem Knistern auf schlechten
Straßen führt. Interessant auch der Weg von Iveco, mit "SCR only" bei
den Euro-6-Fahrzeugen auf eine verbrauchserhöhende Abgasrückführung zu
verzichten. Wie's in der Praxis funktioniert, werden wir schon bald im
TRUCKER-Supertest ermitteln. Auf jeden Fall muss sich Iveco mit dem
Neuen trotz unveränderter Basis nicht verstecken.